Rappelvoll auf der Fahrrad Essen, der wichtigsten Fahrrad Messe in Nordrhein-Westfalen. Das war wenigstens mein Eindruck, als ich mich heute morgen im Eingangsbereich des Messezentrums in die Besucherschlange einreihte. Aber kaum hat man die erste Messehalle erreicht, wird schnell klar, dass sich zwei drittel der Besucher auf die Hallen der Reise & Camping Ausstellung aufteilt, die zeitgleich stattfindet. Die Aussteller der Fahrrad Essen befinden sich mit ihren Messeständen in den Hallen 4 und 5. Die Besucher, die sich am Sonntag Morgen, so wie ich, auf den Weg nach Essen gemacht haben, reichten gerade so aus, um die Gänge einigermaßen zu beleben.
Wenn man die Fahrrad Essen als Maßstab nimmt, scheint es nur zwei wichtige Trendthemen in diesem Jahr zu geben. E-Bikes und Lastenräder für verschiedene Anwendungsbereiche. Die Messe ist sozusagen überschwemmt mit den aktuellen E-Bike Modellen einzelner Hersteller und Händler. Leider sind nur wenige namhafte Fahrrad-Hersteller als Aussteller selbst vertreten, dafür kann man mit einigen Rädern direkt vor Ort eine Probefahrt machen. Das geht entweder auf der Freifläche zwischen den Hallen oder auf einem der Test-Parkours, auf dem zusätzlich auch noch Hindernisse und Brücken zum überfahren aufgebaut wurden.
Natürlich kann man sind auch Fahrräder ohne Elektrounterstützung oder Falträder ansehen. Da sie aber von den Ausstellern nicht so in den Vordergrund gerückt wurden, muss man etwas genauer hinsehen bzw. gezielt danach suchen.
Wer darauf gehofft hat, sich zu günstigen Messekonditionen neu einzukleiden oder Zubehör zu kaufen, der kam ebenfalls auf seine Kosten. Ein paar Händler präsentierten vermeintliche Schnäppchen wie auf einem Marktplatz und zahlreiche Messebesucher stürzten sich bereitwillig auf die Angebote.
Darüber hinaus sind Fahrradclubs wie der ADFC, Zeitschriften und Verlage, politische Arbeitsgemeinschaften sowie Vertreter der umliegenden Städte und Gemeinden mit eigenen Ständen vertreten. Sie halten Informationen zu den jeweiligen Verkehrskonzepten und Angeboten für Radfahrer bereit.
Für mich hatte die Messe leider nur wenig zu bieten. Ich finde zwar E-bikes grundsätzlich interessant, mir fehlt momentan aber der Anwendungsbereich, um mich detailliert darüber informieren zu wollen. Dafür konnte ich mir ein paar Details genauer ansehen, z.B. das Pinion Getriebe oder die NuVinci Nabenschaltung.
Fazit: Wenn man sich nicht für Camping interessiert, und nur wegen der Fahrradmesse nach Essen fährt, dann ist man vermutlich etwas enttäuscht. Es sei denn, man möchte sich ein neues E-Bike oder Lastenrad kaufen. In dem Fall kann man sich dort ausreichend informieren, Räder probefahren und zum Teil auch zu vergünstigten Konditionen bestellen.