Das FeineFahrradFestival in der Zeche Carl in Essen ging an diesem Wochenende in die zweite Runde. Leider konnte ich es im letzten Jahr nicht besuchen, das habe ich am heutigen Sonntag nachholen können und möchte kurz meine Eindrücke von der Veranstaltung schildern.
Die Veranstaltung wird von VeloCityRuhr organisiert, einer unabhängigen Initiative mit der Vision, das Fahrrad als primäres Verkehrsmittel immer mehr in den Verkehrsalltag zu etablieren. Das FeineFahrradFestival ist ein Treffpunkt für unterschiedlichste Menschen, die dort zusammenkommen um sich unter Anderem zu dem Thema Fahrradfahren auszutauschen. Darüber hinaus konnte man kleinere Manufakturen aus dem Ruhrgebiet kennenlernen und sich beispielsweise über deren ausgestellte Sonderanfertigungen informieren.
Wie auch auf den letzten Fahrradmessen, die ich besucht habe, drehte sich auf dem Feinen Fahrrad Festival vieles um das Thema Lastenrad und um individuelle gefertigte Fahrräder, die spezielle Anforderungen z.B denen von körperlich behinderten Radfahrern erfüllen. Einige der Räder konnten direkt vor Ort ausprobiert werden, was auch von manchen Besuchern wahrgenommen wurde. Teilweise hatten diese auch die zu transportierenden „Lasten“ in Form der eigenen Kinder gleich mitgebracht und konnten sich auf einer kleinen Testrunde davon überzeugen, das Lastenräder eine echte Alternative zu herkömmlichen Kinderanhängern sind.
Neben Fahrrädern von regionalen Fahrrad Händlern gab es auch noch allerhand andere spannende Dinge zu bestaunen. Von individuellen Taschen und Klamotten aus Fahrradschläuchen und LKW Planen bis hin zu liebevoll detailliert „gekritzelten“ Zeichnungen konnten zahlreiche DIY-Produkte direkt von den Künstlern gekauft werden. Auf diese Weise erhielt man nicht nur ein schönes Einzelstück, sondern gleichzeitig auch noch die Geschichte, wo und von wem man es gekauft hat, mit dazu. Eine heutzutage viel zu oft durchgeführte Online Bestellung kann diesen Mehrwert nicht bieten.
Natürlich ist das FeineFahrradFestival nicht nur dazu gedacht, einzelne Firmen bekannter zu machen oder viele Produkte zu verkaufen. Vielmehr geht es auch darum, weitere Unterstützer der Initiativen und Verbände wie VeloCityRuhr, der Verbraucherzentrale oder dem ADFC zu finden. Darüber hinaus geht es darum, auf die für Viele noch unbekannte und vielfach auch unterschätze Fahrradszene aufmerksam zu machen. Einen sehr guten Überblick darüber bietet z.B. die FeineFahrradFiebel, die auf dem Begrüßungsstand von VeloCityRuhr verkauft wurde.
Eine Sache, die meistens ganz gut angenommen wird, ist das codieren von Fahrrädern durch gravieren von Fahrradinhaber und Adresse in Form eines rückverfolgbaren, alphanumerischen Codes. Die Codierung zusammen mit einem aufgebrachten Schutzaufkleber ist relativ auffällig und wirkt Fahrraddiebstählen dadurch effektiv entgegen. Auf dem FeinenFahrradFestival konnte jeder, der das wollte, sein Rad auf diese Art und Weise kostenlos kennzeichnen lassen.
Ein besonderer Service stand für alle Räder zur Verfügung, die kleinere Reparaturen oder Wartungsarbeiten benötigen. Schleifende Bremsen oder einzustellende Kettenschaltungen konnten in der offenen Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt des Leibniz Gymnasiums direkt bearbeitet werden. Sehr toll und ein cooles Schul-Projekt, wie ich finde!
20 Verkaufsflächen standen für den FeinenFahrradFlohmarkt zur Verfügung, auf dem gebrauchte Produkte mit Fahrradbezug den Privatbesitzer wechseln konnten. Wer gemeinsam mit Anderen aktiv werden wollte, konnte an der FeinenFahrradFahrt mit einer Länge von 31,5 km mit anschließender Finisher Tombola teilnehmen.
Natürlich gab es auch etwas zu Essen und Trinken vom Kuchenbuffet oder vom Grill. Dadurch eignete sich das FeineFahrradFestival perfekt als Zwischenstation oder Ziel einer Sonntags-Radtour.
Fazit: Eine tolles Event mit viel Potential.
Weitere Informationen:
- Homepage des FeinenFahrradFestival: https://fff.velocityruhr.net