Es war wieder Niederrheinischer Radwandertag und im Gegensatz zum letzten Jahr, wo es nahezu durchgehend regnete, hatten wir gestern mit knapp 30°C und wolkenlosem Himmel bestes Wetter für eine der ausgearbeiteten Radtouren. Bei uns in Voerde ging es um 10:00 Uhr nach begrüßenden Worten durch Bürgermeister Dirk Haarmann mit ca. 20 Mitfahrern auf eine der beiden Strecken in Richtung Rheinberg oder Hünxe.
Die Beteiligung war aus meiner Sicht eher überschaubar. Das war auch im letzten Jahr schon so, da hatte ich es aber auf die schlechten Wetterbedingungen geschoben. Darüber hinaus gibt es von Voerde oder Dinslaken ausgehend nur zwei vergleichbar lange Touren. Beide sind über 60 km lang, wodurch sich bestimmt viele abschrecken lassen. Vor allem ungeübte Radfahrer, die nicht regelmäßig längere Touren unternehmen, werde sich solche Distanzen ohne E-Bike nicht zutrauen. Es fehlen einfach kürzere Touren, um für jedermann eine passende Tour anbieten zu können. Das ein breiteres Streckenangebot für eine größere Anzahl an Radfahrer interessant ist, kann man gut in Rheinberg beobachten. Im Vergleich zu den Start-/Zielstellen in Voerde und Dinslaken kamen dort auf dem Marktplatz erheblich mehr Radfahrer zusammen.
Nur drei der angebotenen Touren führen direkt durch Rheinberg, dafür stehen Distanzen von 19km, 43km oder 64km zur Auswahl – da sollte für die meisten etwas dabei sein. Natürlich ist das auch mit Arbeit verbunden. Die Strecken müssen erarbeitet und auch ausgezeichnet werden. Wenn es daran scheitern sollte, biete ich mich im nächsten Jahr gerne an, dabei mitzuhelfen.
Ich habe mich in diesem Jahr für die kürzere der beiden Routen entschieden. Nicht unbedingt wegen der Länge, sondern weil ich sie etwas ansprechender finde und ich auch seltener in Rheinberg unterwegs bin. Außerdem müssen auf der Stecke zwei Flüsse mit der Fähre überquert werden. Zunächst der Rhein mit der Rheinfähre in Walsum und später dann noch die Lippe, mit dem handbedienbaren „Quertreiber“. Dabei lernt man immer jemand kennen, da die Überquerung alleine kaum möglich ist und man mit anderen Radfahren zusammenarbeiten muss.
Größtenteils waren die Strecken gut ausgezeichnet. Entweder mit DIN-A4 großen Hinweisschildern oder mit weißen Pfeilen, die als Markierungen auf die Straße aufgebracht wurden. Wie ich im letzten Jahr bereits angemerkt habe, sollten die GPS Tracks der Routen neu aufgezeichnet werden. Der Track, den ich gefahren bin, stimmte an einigen Stellen nicht mit der ausgeschilderten Strecke überein. Desweiteren ist er so alt, dass er z.B. in Wesel noch über die bereits abgerissene Rheinbrücke führt. Das der GPS-Track der anderen Route auch nicht mit der ausgeschilderten Strecke übereinstimmt, weiß ich noch aus dem vergangenen Jahr.
Als weiteren Kritikpunkt sollte an den Start-/Zielpunkten Einigkeit bzgl. des Ausstellens von mehr als einer Stempelkarte pro Person bestehen. In Dinslaken wurde mir beispielsweise aktiv eine weitere Karte angeboten und erklärt, dass man pro Karte nur zwei Stempel benötigt – somit könnte man theoretisch auf der Route insgesamt mit drei Karten am Gewinnspiel teilnehmen. In Rheinberg kannte man die auf der Stempelkarte ausgedruckten Regeln etwas besser, den dort wurde darauf hingewiesen, dass nur eine Stempelkarte pro Radfahrer zulässig ist. Ich habe mitbekommen, dass dies zu Ärger und Diskussionen mit einigen Radfahrern geführt hat.
Neben der Kritik, muss man aber ein großes Lob für die tollen Radtouren aussprechen. Es ist wirklich sehr schön am Niederrhein Fahrrad zu fahren. Noch schöner wäre es, wenn das gerade an einem solchen Tag noch viel mehr Menschen tun würden.