Im vergangenen Jahr durfte ich bereits eine Action Cam des Herstellers AKASO testen. Die relativ günstige Einsteiger-Kamera konnte mit umfangreichem Lieferumfang punkten, die Leistung des Bildstabilisators war jedoch verbesserungswürdig und konnte mit anderen gängigen Kameras nicht mithalten. AKASO hat mir für einen weiteren Produkttest ihr neues Top-Modell – die Brave 8 zur Verfügung gestellt. Im Folgenden berichte ich über meine Eindrücke von der mit 240 EUR ca. doppelt so teuren Kamera.
Daten und Fakten
(Im Folgenden habe ich die technischen Daten der AKASO Brave 8 entsprechend der Herstellerangabe aufgeführt)
- Abmessungen: 63 x 45 x 36,5 mm (B x H x T)
- Gewicht: 114,8 g inkl. Akku
- Sensor: 1/2″ CMOS
- Brennweite: 16 mm f / 2.5
- Videoformate: H.264 / H.265
- Batterie: 1550 mAh
- Zeitlupe: 16x, 8x, 4x, 2x
- Fotoformate: JPEG / JPEG + RAW
- ISO: Foto: 100 – 3200 / Video: 100 – 6400
- Speicherkarte: micro SD max 512GB (U3)
- Wasserdichtigkeit: 10 Meter
- Zeitraffer Interval: NTSC/PAL: 8K, 4K 4:3, 4K 16:9, 2.7K 4:3, 2.7K 16:9, 1440P, 1080P
- Bewegungs Zeitraffer: NTSC/PAL: 4K 16:9, 2.7K 4:3, 2.7K 16:9, 1440P, 1080P
- Aufnahmewinkel: Super Wide Angle / Wide Angle / Portrait Perspective / Narrow Angle
- Fokus: AI Face Metering, Center Average Metering, Metering, Center Metering, Spot Metering
- Foto Auflösung: 48MP, 12MP
- Video Auflösung NTSC: 4K30 4:3, 4K60 16:9, 2.7K90 4:3, 2.7K120 16:9, 1440P180, 1080P200
- Video Auflösung PAL: 4K25 4:3, 4K50 16:9, 2.7K75 4:3, 2.7K100 16:9, 1440P150, 1080P200
Die AKASO Brave 8 auf den ersten Blick
Die Abmessungen des Gehäuses sind sehr kompakt. Es ist gerade mal 6,1 cm breit, 4,4 cm hoch und inkl. der Linse 3,5 cm tief. Auf der Rückseite befindet sich ein Touch Screen Display mit einer Bildschirmdiagonale von 5,1 cm (2″). Auf der Vorderseite hat die Brave 8 ein zusätzliches Display mit einer Diagonale von 3 cm (1,18″). Das Gehäuse ist an den Ecken abgerundet und macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck. An den schmalen Seiten besitzt das Gehäuse eine geriffelte Struktur. Dadurch ist es sehr griffig, so dass die Kamera rutschsicher in der Hand liegt.
Die folgenden Richtungsangaben verstehen sich jeweils in Halterichtung der Kamera, also wenn man die Kamera vor sich in der Hand hält und von hinten auf den Monitor sieht.
Vorderseite:
Auf der Vorderseite befindet sich links oben die ca. 16 mm große Linse. Sie steckt in einem aufgeschraubten und abgedichtetem Kunststoffring mit einem Durchmesser von 30 mm und ragt 9 mm aus dem rechteckigen Gehäuse heraus. Der Rand hat außen eine geriffelte Struktur und ist mit einem dünnen roten Ring farblich vom Gehäuse abgesetzt. Darunter befindet sich mit einem dunkel abgesetzten, ebenfalls geriffelten Bereich in roter Schrift das AKASO Logo. Direkt vor dem Logo befindet sich eine grüne LED, die den Status der Kamera z.B. beim Einschalten oder während der Aufzeichnung anzeigt. Links und rechts befinden sich die beiden Frontmikrofone, deren Position man durch zwei kleine Löcher im Gehäuse erkennen kann.
Oben rechts befindet sich das fast quadratische Front Display mit einer Größe von 2,1 x 2,2 cm.
Schmale Seite oben:
Auf der Oberseite des Gehäuses befindet sich links ein Button, mit dem die Kamera ein- und ausgeschaltet werden kann. Darüber hinaus kann man mit diesem Button, bei eingeschalteter Kamera das Display abschalten. Deshalb ist er mit einem Power Icon sowie der Abkürzung „DISP“ beschriftet.
Ein weiterer Button auf der rechten Seite wird zum Starten der Videoaufzeichnung bzw. zum Auslösen einer Bildaufnahme im Foto-Modus verwendet. Der Button ist mit roten Ring gekennzeichnet.
Schmale Seite unten:
Die Unterseite des Gehäuses besteht zum größten Teil aus einer Klappe, hinter der sich der Einschub für den Akku befindet. Um die Klappe zu öffnen, muss eine kleine Verriegelung direkt neben der Klappe nach links geschoben werden, bis sie eine kleine Feder aufspringen läßt. Ein Stativgewinde ist leider nicht vorhanden. Wenn man die Kamera auf einem Stativ befestigen möchte, geht dies nur in der mitgelieferten Kunststoff Halterung mit dem entsprechenden Stativ-Adapter. Dieser gehört zum Lieferumfang der Kamera.
Schmale Seite links:
Auf der linken Seite der AKASO Brave 8 findet man den USB-C Anschluss, sowie den Einschub für eine Micro-SD Speicherkarte. Beide sind hinter einer kleinen Klappe verborgen, die ähnlich zu öffnen ist, wie das Batteriefach. Darüber hinaus findet man diverse kleine Löcher, die als Mikrofonöffnungen fungieren.
Schmale Seite rechts:
Auf der rechten Seite gibt es eine dritte Taste, die mit dem Buchstaben M beschriftet ist. Sie hat verschiedene Funktionen, die meiner Meinung nach nicht unbedingt intuitiv sind. Wenn die Kamera Aufnahmebereit ist, gelangt man durch drücken der Taste in die Auswahl für den Aufnahme-Modus. Folgende Modi kann man „durchklicken“: Video, Fotos machen, Verzögerungsintervall, Zeitraffer Foto, Langsames Video und Bewegungsverzögerung. Zum Einstellen der gewünschten Aufnahmeart muss man entweder 4 Sekunden warten bzw. keine Taste drücken oder die Auswahl via Doppelklick auf dem Touchscreen bestätigen.
In den Videoeinstellungen oder dem Konfigurationsmenü kann man die Taste verwenden, um das jeweilige Menü wieder zu verlassen. Im Abspielmodus kann man durch Tastendruck die vorhandenen Aufzeichnungen nacheinander abspielen. Darüber hinaus kann man als letzte Funktion dieser Taste das jeweils andere Display aktivieren.
Rückseite:
Hinter einer vollflächigen Kunststoffscheibe befindet sich links oben eine grüne Status LED und rechts daneben das Touch Screen Display. Es hat eine Größe von 4,1 x 3,1 cm (2 Zoll). Rechts neben dem Display ist das AKASO Logo in grau aufgedruckt.
Die Bedienung der AKASO Brave 8
Die Kamera läßt sich durch drücken des Ein-/Ausschalters für 3 Sekunden einschalten. Während des Startvorgangs wird das AKASO Logo für ein paar Sekunden im Display anzeigt und zusätzlich 3 kurze Signaltöne abgespielt. Die grünen LEDs blinken an Vorder- und Rückseite mehrfach auf, bis die Kamera einsatzbereit ist. Sie schaltet sich dann standardmäßig in den Video Aufnahmemodus.
Das Display zeigt das Aufnahmebild der Kamera und gibt an den Bildschirmrändern zusätzlich verschiedenen Informationen aus. Oben links befindet sich ein Icon, das den freien Speicherplatz auf der SD Karte angibt. Ergänzend wird neben dem Icon die verbleibende Kapazität für neue Videoaufnahmen bzw. Fotos angezeigt. Oben rechts weist ein Batteriesymbol farblich (rot, orange, grün) auf den Ladestatus des eingelegten Akkus hin. Links im Bild läßt sich über ein Mikrofon-Icon die Tonaufnahme ein- oder ausschalten.
An dem unteren Bildschirmrand wird der Aufnahmemodus sowie das gewählte Auflösungsverhältnis angezeigt. Rechts daneben ein Lupensymbol, über das man über den Touch Screen die Zoomstufe festlegen kann. Mögliche Optionen sind „Die Winkel“, „Portraitperspektive“, „Weiter Winkel“ und „Superweitwinkel“. Die Bezeichnungen machen an vielen Stellen des Menüs teilweise keinen Sinn, weil die Übersetzungen ins Deutsche einfach nicht nachvollziehbar sind. Ich gehe darauf weiter unten nochmal detaillierter ein.
Eine laufende Videoaufzeichnung kann man am oberen Bildschirmrand durch einen roten Punkt erkennen. Rechts daneben zählt die aufgenommene Zeit hoch.
Sofern keine Bedienung stattfindet, schaltet sich die Kamera wahlweise nach 2, 5, 10, 20 oder 30 Minuten automatisch ab. Während des Abschaltens sind die gleichen 3 kurzen Töne wie beim einschalten der Kamera zu hören.
Verwendung des Touch Screens
Eines vorweg: Grundsätzlich sollte man darüber nachdenken, die Kamera in englischer Sprache zu bedienen, denn die deutschen Übersetzungen sind oftmals falsch oder mißverständlich. Wenn man beispielsweise eine Aufnahme löschen möchte, muss man das Löschen bestätigen, in dem man entweder auf „stornieren“ oder „bestimmen“ klickt. Die Bezeichnung „Bitrate“ ist mit „Bissrate“ übersetzt. So muss man an einigen Stellen überlegen, was z.B. eine hohe Bissrate bei einer Kamera bedeuten könnte. „Second“ wurde mit „zweite“ übersetzt, nicht mit „Sekunden“ usw. – es würde auf jeden Fall Sinn machen, die Übersetzungen durch einen Native Speaker überprüfen zu lassen.
Im eingeschalteten Zustand reagiert das hintere Display auf Touch Eingaben. Über Wischgesten kann man die folgenden Einstellungsmenüs aufrufen:
Von links nach rechts wischen
Man gelangt in das Einstellungsmenü für den Aufnahme Modus – es ist das gleiche Menü, das man auch erreicht, wenn man die M-Taste auf der rechten Gehäuseseite drückt.
Von rechts nach links wischen
Wenn man auf dem Display von rechts nach links wischt, kann man sich die gespeicherten Aufnahmen ansehen, oder diese auch einzeln löschen. Durch Wischen von oben nach unten kann man diese Ansicht wieder verlassen. Dies ist durch einen waagerechten Strich am oberen Bildschirmrand gekennzeichnet.
Von unten nach oben wischen
Es wird das Menü für Foto- oder Videoeinstellungen angezeigt. Darüber können Einstellungen in Bezug auf das Auflösungsverhältnis, die verschiedenen Aufnahme-Modi, Bildstabilisierung, Aufnahmehelligkeit, ISO, Weißabgleich, Audio, Schärfe oder Sättigung vorgenommen werden.
Von oben nach unten wischen
Es wird ein Schnellwahlmenü angezeigt. Man kann per Ein-Tastenbedienung folgende Funktionen ein- oder ausschalten: Sprachsteuerung, WLAN Verbindung, Bildschirmhelligkeit, Bildschirmsperre, Eintasten-Aufnahme, Raster
Darüber hinaus kommt man über die Schaltfläche „erste Wahl“ in das Konfigurationsmenü für allgemeine Einstellungen. Diese sind: Sprachbedienung, Sprache, Videoformat NTSC/PAL, Codierung H.264/H.265, WLAN-Verbindung, Nutzung der Fernbedienung, Ein-Klickaufnahme, Schwerkraft Sensor (zur Ausrichtung des Bildes) und weitere Einstellungen wie das Ein- und Ausschalten von Kontrollleuchten und Warntönen, Autom. Bildschirmabschaltung, Schlafmodus, Datum/Uhrzeit, Formatierung der Speicherkarte etc.
Lieferumfang
Wirklich herausragend ist der Lieferumfang der AKASO Brave 8. Es wird fast alles mitgeliefert, was man benötigt. Vielleicht fehlt noch ein Gurt zur Befestigung der Kamera am Kopf oder vor der Brust. Ansonsten habe ich nichts vermisst.
Um möglichst vielen verschiedenen Anwendern gerecht zu werden, hat AKASO ein umfangreiches Sammelsurium an Zubehörteilen zusammengestellt – da die Einsatzgebiete einer Action Cam vielfältig sind, werden die meisten Nutzer nur einen kleinen Teil davon benötigen. Unabhängig von der Art der Verwendung dürfte sich aber jeder über einen zweiten Akku und auch über die Fernbedienung freuen, mit der sich die Kamera aus der Ferne bedienen läßt.
Ein weiteres unabdingbares Zubehörteil ist das Zusatz-Gehäuse, das unbedingt benötigt wird, wenn man die Kamera auf einer Halterung montieren möchte. Wie bereits beschrieben verfügt die Kamera selbst nicht über einen Stativanschluss. Den hätte ich auf jeden Fall bevorzugt, da das Schutzgehäuse die kompakten Maße der Kamera wieder relativiert und die Kamera auch ohne Gehäuse bereits wasserdicht ist. Außerdem ist die Qualität des Schutzgehäuses nicht sehr vertrauenserweckend. Wenn man nicht gut aufpasst, löst sich der hintere Deckel beim Öffnen des Gehäuses aus seiner Befestigung und fällt dann herunter. Dort wo man die SD-Karte in die Kamera einlegt, gibt es eine Aussparung. Durch die Aussparung kann man das SD Kartenfach jedoch nicht öffnen. Das ist schon etwas seltsam.
Nochmal zum Thema Stativanschluss: Interessanterweise wird ein Adapter mitgeliefert, den man in die Kamera schrauben könnte, wenn diese einen Stativanschluss hätte. Diesen Adapter kann man mit der Brave 8 also gar nicht verwenden. Ebenfalls seltsam.
Zum Lieferumfang gehört:
- AKASO Brave 8 (die Kamera selbst)
- Durchsichtiges Schutzgehäuse
- Ladegerät zum gleichzeitigem Laden von bis zu 2 Akkus
- 2x 3.8V Li-Ion 1550 mAh (5.425Wh) Akkus
- Fernbedienung mit Klettband z.B. zur Befestigung am Handgelenk
- 2 selbstklebende Halteplatten
- 4 Ersatz Klebepads für die Halteplatten
- 1 Fahrrad-Lenkerhalterung
- 1 Steckhalterung zur Montage der Kamera auf Halteplatten
- 1 Stativ Befestigung mit Anschlussadapter
- 4 zusätzliche Klettbänder in 2 unterschiedlichen Größen
- 3 zusätzliche Verlängerungen/Adapter
- 1 Sicherungs-Stahlseil
- 1 USB-Kabel
- 1 Linsenreinigungstuch
- 4 Kabelbinder
- Begleitmaterial (Quick Start Guide)
Jedes einzelne Zubehörteil war in einem separaten Plastikbeutel verpackt. Das sollte auf jeden Fall überdacht werden, denn hier wäre eine Menge Verpackungsmaterial einzusparen
Die AKASO Brave 8 im Einsatz
Die Kamera ist gut verarbeitet und macht qualitativ einen ordentlichen Eindruck. Sie ist vollgestopft mit Technik und hat vor allem bei den möglichen Auflösungen sowohl im Video als auch im Foto-Modus viel zu bieten. Leider lieferte bei meinen Tests die Bildstabilisierung keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Ich habe die Kamera mit der mitgelieferten Lenkerhalterung am Fahrrad montiert. Obwohl ich alle Schrauben ordentlich festgezogen habe, übertragen sich viele Vibrationen auf die Kamera. Wenn man über eine Unebenheit fährt, sieht man das im Video sehr deutlich und man kann die Vibration des Gehäuses deutlich in Form eines lauten Brummens hören.
Wenn man die Videos über die AKASO GO APP aus das Smartphone herunterläd, kann man die Option „Supersmooth“ auswählen. Das Video wird dann softwareseitig bereits bearbeitet und sieht dann ganz gut aus. Allerdings dauert diese Bearbeitung und die Übertragung des gesamten Videos zum Smartphone recht lange. Man kann die Aufzeichnungen auch direkt von der SD Karte verwenden. Allerdings sind die Aufnahmen dann noch nicht bildstabilisiert, was z.B. bei Sportaufnahmen wenig Sinn macht. Für eine Zeitrafferaufnahme, bei der sich die Kamera nicht bewegt, wäre es natürlich problemlos möglich.
Die Bildqualität der Aufnahmen fand ich insgesamt sehr gut, insbesondere bei Sonnenschein. Wenn sich durch Sonneneinfall die Helligkeit stark veränderte, war die Kamera in der Lage, das Bild schnell an die Lichtverhältnisse anzupassen. Im Schatten waren die Aufnahmen für meinen Geschmack tendenziell etwas zu dunkel. Die AKASO Brave 8 bietet dafür aber genügend Möglichkeiten um die Helligkeit anzupassen.
Die grundsätzliche Bedienung der Kamera funktioniert über die zur Verfügung stehenden Tasten oder den Touch Screen problemlos. Ein Tastendruck erfordert allerdings relativ viel Kraft, so dass man die Kamera beim Drücken noch mit der anderen Hand festhalten sollte. Leider kann die Kamera keine Signaltöne für das Starten oder Stoppen einer Aufnahme abspielen. Das würde insbesondere dann helfen, wenn man die Kamera z.B. auf seinem Helm montiert hat und man nicht auf das Display schauen kann.
Alternativ kann die Brave 8 auch über die Fernbedienung oder die AKASO GO App gesteuert werden. Über die App können zusätzlich verschiedene Einstellungen vorgenommen werden, während die Fernbedienung nur zwischen Foto und Videomodus umschalten und die Aufnahme starten und stoppen kann. Das Display der Fernbedienung zeigt die Länge der Aufnahme bzw. die Anzahl an Aufnahmen im Fotomodus an. Damit relativieren sich die fehlenden Hinweistöne wieder, denn die Fernbedienung ist auf jeden Fall das Mittel der Wahl, wenn man die Aufnahme nicht direkt über die Tasten der Kamera starten möchte. Als kleiner Wermutstropfen kann die Fernbedienung über ein Micro USB Kabel aufgeladen werden. Dieses gehört leider nicht zum Lieferumfang. Das mitgelieferte Kabel passt nur zu dem USB-C Anschluß der Kamera. Das ist nicht besonders gut durchdacht.
Hinsichtlich der Aufnahme-Qualität bin ich mit den zur Verfügung stehenden Auflösungen und Optionen mehr als zufrieden. Die Aufnahmen sind farblich recht ausgewogen. Für meinen Geschmack könnte die Farbdynamik etwas höher sein, denn die Aufnahmen wirken auch bei guten Lichtverhältnissen etwas dunkler und farbärmer. Allerdings hat die Brave 8 deutliche Schwächen bei der Bildstabilisation. Diese steht nur zur Verfügung, wenn man die Aufnahmen anschließend über die AKASO GO App exportiert. Um die Videos direkt von der Speicherkarte verwenden zu können, sind sie zu unruhig. Wie gesagt macht diese Option nur Sinn wenn die Kamera während der Aufnahme nicht bewegt wurde.
Die WLAN Verbindung zum Smartphone bzw. der AKASO GO App war zunächst etwas umständlich. In meinem Fall hat es mehrere Anläufe benötigt, bis sich die Kamera verbinden ließ. Sobald sie erfolgreich verbunden ist, funktioniert die Datenübertragung mit der AKASO App dann aber relativ problemlos – sofern die Software der Kamera nicht abstürzt. Das ist leider mehrfach passiert. Auf dem Display steht dann „Im Verbindung“, bedienen läßt sie sich aber nicht mehr und muss ausgeschaltet werden, indem man den Akku aus der Kamera herausnimmt. So ganz fehlerfrei scheint die Software demnach nicht zu laufen. Während des Testzeitraums stand ein Firmwareupdate für die Kamera zur Verfügung. Dieses konnte problemlos über die App durchgeführt werden. Ich habe anschließend jedoch keine Veränderungen bemerkt.
Pro & Contra
Es gibt einige Punkte, die für, aber auch gegen die AKASO Brave 8 sprechen. Jeder muss für sich selbst bewerten, ob die Kamera unter Berücksichtigung des günstigen Anschaffungspreises ein guter Kompromiss ist. Die folgende Auflistung enthält die aus meiner Sicht wichtigsten Vor- und Nachteile:
+ Kompakte Abmessungen
+ Wasserdichtes Gehäuse
+ Gute Verarbeitung
+ Umfangreicher Lieferumfang
+ Eingebaute WLAN-Verbindung
+ 4K-Auflösung
+ Vielfältige Aufnahmemodi
+ Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
– Schlechte Bildstabilisierung, „Supersmooth“ nur über App Import
– Micro SD Karte wird nicht mitgeliefert
– Verbindung zur AKASO-Go App unzuverlässig
– Kamera stürzt gelegentlich ab
– Montage nur im Schutzgehäuse möglich
– Fehlendes Ladekabel für die Fernbedienung
– Viele Übersetzungsfehler in deutscher Sprache
Fazit
Die AKASO Brave 8 ist eine gut verarbeitete Action-Cam mit umfangreichem Zubehör. Durch die kompaktem Abmessungen passt sie in fast jede Tasche und eignet sich dadurch als ständiger Begleiter für Schnappschüsse oder schnelle Videos unterwegs. Man muss sich aber vor dem Kauf darüber im Klaren sein, das man genau das bekommt, was man auch bezahlt hat. Die Kamera ist verhältnismäßig günstig, dafür muss man aber ein paar Abstriche machen, denn die Kamera und insbesondere die Bildstabilisierung kommt nicht an die Qualität von teureren Konkurrenzprodukten anderer Hersteller heran. Leider scheint die Software der Kamera noch nicht ganz ausgereift zu sein, dadurch stürzt die Kamera manchmal ab oder es kommt zu Verbindungsproblemen.
Weiterführende Informationen
- Produktdetailseite des Herstellers AKASO
- Amazon Kauflink (beim Kauf über diesen Link erhalte ich eine kleine Provision – vielen Dank!)