Jeder Radfahrer hat sein bevorzugtes Kettenöl und wenn man mit einem Produkt einmal zufrieden ist, probiert man nur noch selten etwas Neues aus. Mir geht es da genauso und so verwende ich für meine Bikes seit langem ein und dasselbe Produkt. Als ich kürzlich das Basic und Premium Kettenöl von greaze ausprobieren durfte, war ich neugierig, wie sie im Vergleich zu meinem altbewährten Kettenfett im täglichen Einsatz abschneiden.
Anforderungen an ein Kettenöl
Grundsätzlich ist meiner Meinung nach eine richtig geschmierte Kette beim Radfahren besonders wichtig. Wenn die Kette zu wenig oder mit einem ungeeigneten Öl behandelt wurde, funktioniert der ganze Antrieb nicht vernünftig. Ein gutes Kettenöl sollte daher vorrangig die folgenden Anforderungen erfüllen:
- Gute Fliesseigenschaften, damit es die Kette nicht nur oberflächlich benetzt, sondern auch alle beweglichen Teile der Kettenglieder erreicht.
- Gute Schmiereigenschaften, für besonders leichten Lauf der Kette und zur Reduzierung von Reibung.
- Pflege und Schutz der Kette, Kettenblätter, Kassette, Schaltröllchen – des gesamten Antriebs.
- Gute Haftfähigkeit an der Kette, gleichzeitig sollte Dreck und Staub nicht angezogen werden.
- Das Produkt sollte einfach in der Anwendung sein.
Das Konzept der Kettenöle von greaze
greaze richtet sich mit ihren Ölen sowohl an Gelegenheits- und Hobby Radfahrer, als auch an Radsportler und Vielfahrer. Im Vergleich zu anderen Herstellern geht greaze aber zusätzlich noch einen anderen Weg. Den Produktentwicklern waren nicht nur gute Produkteigenschaften wichtig, auch das Design der Verpackung bzw. der Sprühdosen stand mit im Vordergrund. Herausgekommen sind zwei Kettenöle in künstlerisch gestaltete Sprühdosen. Mit entsprechend blumigen Formulierungen werden diese auf der Homepage von greaze beschrieben. Ich muss gestehen, dass ich genau in die Zielgruppe passe, denn ich vermeide es meistens, Produkte zu kaufen, die mich optisch nicht ansprechen. Mit dem Konzept würde man mich also schon mal als Käufer gewinnen.
Am Ende müssen natürlich die Öle überzeugen. Das Premium Öl unterscheidet sich in der Zusammensetzung von dem Basic Öl, durch die Beimischung von sogenannten Pure Adhesive Oils. Was sich genau dahinter verbirgt, ist das Produktgeheimnis von greaze. Dem Namen nach müsste es dazu beitragen, besonders gut an der Kette haften – was eine der wichtigen Anforderungen erfüllen würde.
Merkmale der greaze Kettenöle
Beide Kettenöle sind in 400ml großen Sprühdosen erhältlich. Das Basic Öl gibt es zusätzlich in einer kleineren Größe von 200ml. Oben auf dem Deckel des Basic Öls steckt in einer kleinen Vertiefung ein Röhrchen, das man vorne auf den Sprühkopf aufstecken kann. Das Öl läßt sich dadurch „treffsicher“ an den benötigten Stellen auftragen. Genauer gesagt verkleinert das Röhrchen den Streuwinkel der Düse, so dass beim Sprühen möglichst wenig daneben geht bzw. verschwendet wird.
Das Basic Öl trägt sich relativ dünnflüssig auf, man muss daher darauf achten, das man beim einsprühen der Kette schnell genug ist. Ansonsten tropft es von der Kette herunter, sobald sich an einer Stelle zu viel davon ansammelt. Wenn man das aber beachtet, haftet das Öl direkt gut an der Kette und der Boden darunter bleibt trocken. Sobald die als Treibmittel eingesetzten Gase Butan und Propan verflogen sind, bleibt das Kettenöl Gemisch als dünner, aber zähflüssiger Fettfilm auf der Kette. Das Kettenöl hat alle beweglichen Teile der Kette überzogen, wodurch sie zusätzlich vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt sind. Soweit ich das beurteilen kann, sind die Schmiereigenschaften des Basic Öls gut. Die Kette läuft sehr ruhig und gleichmäßig.
Die Sprühdose des Premium Öls kommt ohne Verschlusskappe daher. Statt der herkömmlichen Düse sitzt oben auf der Sprühdose ein Sprühkopf mit einem ausklappbaren, 12cm langen Röhrchen. Im eingeklapptem Zustand wird das Öl durch eine Düse geleitet, wodurch es sich großflächig aufsprühen läßt. Mit ausgeklapptem Röhrchen kann man das Produkt fast punktgenau dosieren. Im Gegensatz zum Basic Öl sprüht die Dose des Premium Öls auch seitlich und über Kopf. Es ist zunächst vergleichbar dünnflüssig wie das Basic Öl. Die Kette bekommt aber einen kompakteren Schmierfilm, der sich oberflächlich nicht klebrig anfühlt. Die bereits genannten „Pure Adhesive Oils“ sorgen dafür, dass das Premium Öl länger anhaftet und widerstandsfähiger gegen Abrieb ist. Auffällig ist, dass der Antrieb durch das Premium Öl relativ sauber bleibt. Auch wenn der Rahmen meines Trekking Rades nach einer Fahrt auf Schotterwegen vollständig eingestaubt war, blieb der Antrieb verhältnismäßig sauber. Dadurch wird nicht nur die Reinigung der Kette erleichtert, sie ist auch besser vor Schmutz und Verschleiß durch Reibung geschützt.
Fazit
Die Kettenöle von greaze kann ich bedenkenlos empfehlen. Die Laufeigenschaften des damit geschmierten Antriebs sind einwandfrei. Da der Preisunterschied zwischen Basic Öl und Premium Öl nur bei 3 EUR liegt, würde ich immer das Premium Öl kaufen. Die Sprühdose mit 400ml Inhalt kosten 14,95 EUR. Neben dem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis hat es auch bei den Schmiereigenschaften die Nase vorn – und darauf kommt es schließlich an. Die gefällige Optik der designten Sprühdosen runden das Bild ab und tragen bei Radfahrern wie mir, die grundsätzlich viel Wert auf optische Dinge legen, zur Kaufentscheidung bei.
Weitere Informationen
- Weitere Details zu den Kettenölen sind auf der greaze Homepage zu finden.
- Produktdetailseite vom Premium Öl im Shop von Urban Zweirad
- Produktdetailseite zum Basic Öl im Shop von Urban Zweirad
- Amazon Produktlink zu den greaze Ölen
(Wenn über die Amazon Produktlinks eine Bestellung erfolgt, erhalte ich eine kleine Provision dafür. Vielen Dank im voraus!)
Hinweis zur Transparenz
Ich habe je eine Dose des Basic- und Premium Kettenöls zum Testen kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Herstellerseitig wurden ansonsten aber kein Einfluß auf den Inhalt des Testberichts genommen. Die beschriebenen Ergebnisse entsprechen ausschließlich meiner Meinung und den Erfahrungen, die ich mit den Produkten gemacht habe.