Als berufstätiger Mensch ist es während der Winterzeit-Periode kaum noch möglich unter der Woche bei Tageslicht Fahrrad zu fahren. Wenn man sich morgens auf den Weg macht, ist es meist noch dunkel und auch nach Feierabend benötigt man bereits ein Licht am Fahrrad um sicher wieder nach Hause zu kommen. Grund genug, sich Gedanken über seine Beleuchtung zu machen. Passenderweise erhielt ich von der Firma SIGMA SPORT die Frontleuchte AURA 45 USB sowie die Rückleuchte BLAZE um sie ausgiebig zu testen. In diesem Bericht möchte ich meine Eindrücke mit Euch teilen.
AURA 45 USB Frontleuchte
Bei der AURA 45 USB handelt es sich um eine von 3 neuen Frontleuchten, die seit Oktober die Modellpalette erweitert haben. Wie man an der Modellbezeichnung bereits erkennen kann, beträgt die Lichtstärke der Leuchte 45 Lux. Damit schafft sie es, den Bereich vor dem Rad bis zu 55m für mindestens 6,5 Stunden auszuleuchten. Im ECO Modus verringert sich die Lichtmenge auf nur noch 15 Lux. Dafür hält der Akku bis zu 21 Stunden lang. Die AURA 45 USB entspricht den Vorgaben der StVZO. Soweit die Herstellerangaben – ich bin gespannt, ob sie sich in der Praxis bestätigen werden.
Optischer Eindruck und Verarbeitung
Die AURA 45 USB ist hochwertig verarbeitet und macht einen robusten und langlebigen Eindruck. Sie ist ca. 88 mm lang, an der dicksten Stelle 43 mm breit und hat eine Höhe ab der Oberkante des Lenkers von 39 mm. Zusammen mit der Halterung, die an der Unterseite der Leuchte angebracht ist, bringt sie ein Gewicht von 88 Gramm auf die Waage. Das Ein- und Ausschalten der Leuchte sowie die Anwahl der verschiedenen Leucht-Modi funktioniert über einen Drucktaster, der sich auf der Oberseite im vorderen Drittel des Gehäuses befindet. Hinter dem Schalter befindet sich der Helligkeitssensor und eine orange Status-LED, die anzeigt, wenn der automatische Leuchtmodus in Betrieb ist. Eine Gummilasche dichtet am hinteren Ende gegenüber der Optik die Micro-USB-Buchse vor Feuchtigkeit ab.
Befestigung am Lenker
An der Gehäuse-Unterseite der AURA 45 USB ist die Lenkerhalterung zu finden. Sie ist mit einer Schraube an das Gehäuse angeschraubt und hat zur Lenkerseite hin eine Auflagefläche aus weichem Silikon. Die Halterung besteht aus einem festen Kunststoffteil, das in einer Silikonhülle steckt und ihr dadurch die nötige Stabilität gibt. Diese Silikonhülle ist an der Vorderseite zu einer Lasche ausgeformt, die in 4 Positionen an der Rückseite der Halterung eingehakt werden kann. Dadurch lässt sich die Leuchte an unterschiedliche Lenker mit einem Durchmesser von 22 bis 35 mm befestigen. Durch das Silikonband und die rutschsichere Auflagefläche verrutscht die Leuchte nicht. Außerdem lässt sich dadurch die Neigung zur Straße hin gut einstellen.
Damit die Leuchte immer parallel zur Mittelachse des Fahrrads ausgerichtet werden kann, lässt sie sich ihre Position auf der Halterung durch Lösen der Verschraubung und Drehen in die entsprechende Richtung um 360° einstellen. Das Gehäuse der AURA 45 verfügt über eine Art „Verzahnung“, dadurch kann man die Leuchte in 35 Positionen arretieren, indem man die Schraube an der Innenseite der Halterung wieder festzieht.
Akkulaufzeit
Die AURA 45 USB besitzt 3 unterschiedliche Betriebsarten. 2 davon sind entweder auf die maximale Lichtstärke oder auf die maximale Akkulaufzeit ausgelegt. Der dritte Modus passt die Lichtstärke automatisch an das Umgebungslicht an. Der Ein-/Ausschalter der Leuchte funktioniert gleichzeitig als Indikator für den Ladestand des Akkus. Wenn dieser nur noch eine Kapazität von 70% oder weniger besitzt, leuchtet der Schalter grün. Er leuchtet rot, wenn der Akku nur noch maximal 30% gefüllt ist – er sollte dann unbedingt wieder aufgeladen werden, bevor es auf die nächste Fahrt geht.
Den Modus mit einer dauerhaften Lichtstärke von 45 Lux habe ich auf aufeinanderfolgenden Touren von 2-3 Stunden getestet, ohne den Akku zwischendurch aufzuladen. Nach einer Fahrzeit von 83 Minuten leuchtete der Batterie Indikator grün auf. Nach insgesamt 254 Minuten wechselte er zu rot, somit kann man die AURA 45 für mehr als 4 Stunden mit 45 Lux Dauerlicht betreiben, bevor sie einem signalisiert, das sie vor der nächsten Tour wieder aufgeladen werden sollte.Vollständig abgeschaltet hat sich die AURA 45 USB letztendlich nach einer Laufzeit von 386 Minuten, also fast genau 6,5 Stunden. Sie bestätigt damit die Vorgabe, was für die meisten Fahrer mehr als ausreichend sein dürfte.
Im ECO Modus, das ist die Betriebsart mit der geringsten Lichtleistung leuchtet die AURA 45 USB laut SIGMA SPORT bis zu 21 Stunden. Ich hatte leider nicht die Gelegenheit, so lange ununterbrochen zu fahren, daher habe ich den ECO Modus getestet, in dem ich die Leuchte Mittags angeschaltet und anschließend protokolliert habe, wie lange der Akku durchhält. Das entspricht auf Grund der wärmeren Temperaturen in meinem Wohnzimmer natürlich keinen realen Bedingungen. Die sind bei diesem Test meiner Meinung nach aber auch nicht nötig, denn mit angegebenen 21 Stunden schafft man damit jede Ausfahrt bzw. kann man sich ungefähr ausrechnen, wie oft die Leuchte ans Ladegerät muss, wenn man täglich damit eine gewisse Zeit unterwegs ist. Die maximale Reichweite ist auf jeden Fall immer so groß, dass man sie nicht nur bei Dunkelheit verwenden kann. Sie eignet sich auch tagsüber als Tagfahrlicht – ohne das man befürchten muss, dass einem der Strom ausgeht, wenn man sich erst später im Dunkeln wieder auf den Rückweg macht. Im ECO-Dauerbetrieb hat die AURA 45 bis zum nächsten Morgen um 8:27 Uhr durchgehalten, damit kam sie bis auf eine knappe halbe Stunde an die Herstellerangabe ran. Wie gesagt – völlig ausreichend aus meiner Sicht, wenn die Lichtleistung von 15 Lux für den Anwendungszweck genügt.
Den automatischen Modus habe ich in Bezug auf die Akkuleistung nicht getestet. In dieser Betriebsart, misst die AURA 45 das Umgebungslicht und passt die eigene Helligkeit zwischen 15 und 45 Lux eigenständig an. Dementsprechend variiert die Akkuleistung je nachdem ob man nur bei Dämmerung fährt oder wenn es bereits stockdunkel ist.
Aufladen des Akkus
Man sollte sicherstellen, das der Akku vor jeder Benutzung ausreichend geladen ist, um die anstehende Fahrt mit eingeschalteter Beleuchtung fahren zu können. Spätestens, wenn der Indikator rot aufleuchtet, sollte die AURA 45 wieder aufgeladen werden. Das funktioniert über ein mitgeliefertes Standard Micro-USB-Kabel entweder an einer USB Buchse am Computer oder einem herkömmlichen USB Netzteil. Wenn der Akku komplett leer ist, kann er in ca. 2 Stunden wieder vollständig geladen werden.
Der eingebaute Lithium-Ionen Akku ist sowohl gegen Überlastung als auch gegen Tiefenentladung elektronisch geschützt. Es gibt aus keinen Memory-Effekt, daher muss man sich keine Gedanken darüber machen, die Leuchte vor dem nächsten Ladevorgang immer vollständig leer zu fahren. Stattdessen kann man den Akku so oft aufladen, wie man möchte, dadurch kann jede Ausfahrt theoretisch mit einem vollen Akku starten.
Leuchtweite und Lichtbild
Das die AURA 45 in der höchsten Stufe ca. 55 Meter weit leuchtet, kann ich bestätigen. Die Fahrbahn ist durch den breiten Lichtkegel gleichmäßig und gut ausgeleuchtet. SIGMA SPORT hat der AURA 45 LED Technik von OSRAM spendiert. Davor sorgt die Optik dafür, dass die verschiedenen Lichtzonen ausreichend beleuchtet werden. Für meinen Geschmack könnte der Nahbereich vor dem Vorderrad noch etwas mehr Licht abbekommen. Ansonsten sind ca. 30-40 Meter vor dem Rad hell ausgeleuchtet und vermitteln dadurch ein sicheres Fahrgefühl auch ohne zusätzliche Straßenbeleuchtung bzw. bei völliger Dunkelheit.
Die Sichtbarkeit der AURA 45 USB von den Seiten ist durch beleuchtete ca. 15 mm lange Streifen gegeben. Zusätzlich sehen die Streifen super aus und werten die Frontleuchte optisch auf.
Pro:
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Li-Ion Akku mit langer Akkulaufzeit
+ StVZO zugelassen
+ Spritzwassergeschützt nach IPX4
+ Helligkeitssensor
Contra:
– USB Ladegerät nicht im Lieferumfang
– Ausleuchtung des Nahbereiches
Fazit:
Die AURA 45 USB von SIGMA SPORT ist eine hervorragend verarbeitete LED Frontleuchte, mit ausgewogenem Lichtkegel und guter Ausleuchtung bis zu einer Entfernung von ca. 50m. Sie Bedienung ist selbsterklärend und durch den großen An-/Ausschalter einfach und auch mit Handschuhen möglich. Die gut verstellbare Lenkerhalterung ist für die meisten Rohrdurchmesser und auch für unterschiedliche Lenkerformen geeignet. Außerdem sorgt die Befestigung aus Silikon dafür, dass die Leuchte nicht verrutscht. Die Lichtstärke von maximal 45 Lux ist für Alltagsradler im Straßenverkehr mehr als ausreichend. Bei dem Preis von ca. 30 EUR ist angemessen stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Weitere Informationen:
- Produktdetails auf der Homepage von SIGMA SPORT
- Amazon Link – wenn das Produkt über diesen Link bestellt wird, erhalte ich eine kleine Provision von Amazon. Im Voraus vielen Dank dafür!
BLAZE Rückleuchte mit Verzögerungslicht
Wer auch von Hinten gut sichtbar sein will und zusätzlich noch etwas mehr Sicherheit möchte, der sollte sich die neue BLAZE von SIGMA SPORT, mit integriertem Verzögerungslicht ansehen. Sie zeigt optisch an wenn man sein Rad abbremst und erhöht damit die Aufmerksamkeit, die man in diesem Moment von anderen Verkehrsteilnehmern bekommt. Ich habe schon vorab eine der neuen Rückleuchte kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen. Sie wird ab Dezember im Handel erhältlich sein.
Erster Eindruck
Die BLAZE hat für die Montage an der Sattelstange eine gute Größe. Sie ist mit mit einer Breite von 24 mm sehr schmal und mit ihrer Höhe von 63 mm gerade lang genug, um die drei LEDs im Gehäuse gut sichtbar untereinander anzuordnen. Optisch wirkt die BLAZE sehr „clean“, ohne störende Ecken und Kanten und macht insgesamt einen hochwertigen Eindruck. Bedient wird sie über den großen Ein-/Ausschalter, der sich gut sichtbar auf der Oberseite des Gehäuses befindet und dadurch einfach zu bedienen ist.
SIGMA SPORT verspricht die Sichtbarkeit bis zu einer Entfernung von 500 Metern und eine lange Leuchtdauer von 7 Stunden.
Funktionen und Betrieb
Wie alle Rückleuchten kann die BLAZE mit Dauerlicht, dem sogenannten Nacht-Modus betrieben werden. Zusätzlich verfügt sie über den Tag-Auto Modus, in dem der integrierte Helligkeitssensor die Umgebungslichstärke misst und davon abhängig macht, ob eine Beleuchtung benötigt wird oder nicht. Wenn es bereits zu dunkel ist, schaltet sie eigenständig die oberste der 3 roten LEDs als Rücklicht an. In beiden Betriebsarten funktionieren die beiden übrigen LEDs als Bremslicht. Wenn man bremst, werden nachfolgende Fahrzeuge oder Radfahrer automatisch durch helles Aufleuchten gewarnt. Ein Verzögerungssensor signalisiert der BLAZE zuverlässig und auch sehr schnell, sobald sich die Geschwindigkeit plötzlich verringert. Nach ca. 3 Sekunden erlischt das Bremslicht wieder.
Die verschiedenen Betriebsarten werden durch mehrmaliges drücken des Schalters nacheinander umgeschaltet. Ein einmaliges Drücken versetzt die BLAZE in den Tag-Auto-Modus. Die Kalibrierung wird gestartet und die Rückleuchte bei Bedarf eingeschaltet. Tagsüber reagiert die BLAZE nur auf Bremsvorgänge und zeigt diese an. Das eigentliche Rücklicht leuchtet in dieser Betriebsart nur, wenn das Umgebungslicht bereits zu dunkel ist.
Ein zweiter Druck auf den An-/Ausschalter wechselt in den Nacht Modus, in dem das Rücklicht kontinuierlich leuchtet. Zusätzlich ist die Bremslichtfunktion aktiv. Nochmaliges Drücken des An-/Ausschalters schaltet die BLAZE ab. Unabhängig von der Schalterbedienung registriert die BLAZE auch selbstständig, ob das Rad bewegt wird oder nicht. Wenn über einen Zeitraum von 9 Minuten keine Bewegung erkannt wurde, schaltet sie sich ebenfalls automatisch ab um den Akku zu schonen.
Befestigung
Die BLAZE wird mit einem Gummiring am Fahrradrahmen oder der Sattelstütze befestigt. Dafür sind 2 Gummiringe mit unterschiedlichen Größen (ca. 35mm und 43mm Durchmesser) im Lieferumfang enthalten. Idealerweise sollte die Leuchte so befestigt werden, dass sie schön stramm sitzt und sich nicht von alleine oder wenn man die Leuchte leicht berührt verschieben kann. Die Sattelstütze an meinem Mountainbike hat einen Durchmesser von 31,6 mm. Für die Befestigung habe ich den kleineren der beiden O-Ringe verwendet auch wenn die Befestigung damit nicht ganz so einfach gewesen ist. Ich nehme an, der Gummiring ist für die Montage an einer 27,1 mm dicken Sattelstütze vorgesehen – dafür sollte er perfekt passen. Mit dem größeren Gummiring ist die Befestigung ebenfalls möglich. Sie saß mir damit aber etwas zu locker.
Die rückseitige Auflagefläche der Befestigung, in die sich der Gummiring links und rechts einhaken läßt, ist um 17° nach oben abgewinkelt. Das entspricht ungefähr dem Neigungswinkel des Sattelrohrs bei modernen Fahrradrahmen. Die Rückleuchte sitzt dadurch möglichst senkrecht zur Fahrbahn wodurch der ideale Blickwinkel von hinten auf die Leuchte erreicht wird.
Akkuleistung und Aufladung
Das vollständige Aufladen des integrierten Lithium Ionen Akkus dauert an einem USB Port bzw. einem 5V Ladegerät mit einem maximalen Ladestrom von 1A ungefähr 3 Stunden. Es wird jedoch nur ein Micro-USB Ladekabel mitgeliefert. Falls man selbst keines hat, ist ein USB Ladegerät als Zubehör erhältlich. Mit einer Akkuladung leuchtete die BLAZE im Test fast 8 Stunden lang im Nacht-Modus. Das übertrifft die Angaben von SIGMA SPORT um eine knappe Stunde, allerdings kann die Akkulaufzeit variieren, wenn die zusätzlichen Bremsleuchten häufiger zum Einsatz kommen.
Die Micro-USB Buchse befindet sich an der Gehäuseunterseite der BLAZE. Sie ist durch einen Gummistopfen gegen Feuchtigkeit geschützt. Während des Ladevorgangs leuchtet eine orange Kontrolleuchte an der rechten Seite. Sie erlischt sobald der Akku eine Kapazität von 100% erreicht hat. Sobald der Akku nur noch 30% seiner Leistung besitzt und die BLAZE bald wieder aufgeladen werden muss, wird dies durch einen blau leuchtenden Batterie-Indikator auf der linken Seite signalisiert.
Pro:
+ Ansprechende Optik
+ Eingebauter Li-Ion Akku
+ StVZO zugelassen
+ Helligkeitssensor
+ Bremslichtfunktion
+ Spritzwassergeschützt nach IPX4
Contra:
– USB Ladegerät nicht im Lieferumfang
– seitliche Sichtbarkeit
– Gummiringe zur Befestigung
Fazit:
Die BLAZE ist die beste Rückleuchte, die ich bisher im Einsatz hatte. Das eingebaute Verzögerungslicht funktioniert zuverlässig und reagiert prompt auf Bremsvorgänge. Das ist ein echter Mehrwert für den Fahrer und hilft dem rückwärtigen Verkehr, das Verhalten des Radfahrers besser einzuschätzen. Die Bremslichtfunktion ist daher meiner Meinung nach ein sinnvolles Sicherheits-Feature und wäre für mich ausschlaggebend für die Kaufentscheidung.
Herzlichen Dank für den informativen Post!
Sehr schön Blog.