Ich freue mich, endlich mal wieder einen Reisebericht schreiben zu dürfen. Die für Mai geplante Tour auf dem Rheinradweg bis zur Nordsee mussten wir coronabedingt ja leider absagen. Zu der Zeit sah es so aus, als wenn an einen weiteren Radurlaub in diesem Jahr nicht mehr zu denken sein sollte. Glücklicherweise erlaubten die inzwischen gelockerten Corona-Maßnahmen einen zweiten Anlauf der Tour im September – dachten wir jedenfalls zu dem Zeitpunkt, als ich die Unterkünfte gebucht hatte.
Lange Zeit sah es so aus, als wenn der Radtour nichts im Wege stehen würde. Am Vortag, also kurz vor dem Packen der Gepäckträgertaschen, haben wir sicherheitshalber nochmal die aktuellen Hinweise auf den Internetseiten des auswärtigen Amtes nachgelesen. Dabei mussten wir mit Entsetzen feststellen, das Rotterdam und Den Haag ein paar Tage zuvor zum Corona Risikogebiet erklärt wurden. Beide Städte lagen genau auf unserer Route bzw. war Den Haag ja sogar das Ziel unserer Strecke an Tag 4. Das war zu dem Zeitpunkt sehr ernüchternd. In einem ersten Krisen-Telefonat mit unseren Mitfahrern Martina und Mario haben wir dann beschlossen, die Radtour erneut nicht wie geplant durchführen zu können. Wir wollten unbedingt auf sämtliche Maßnahmen verzichten, die Reisen in Risikogebiete aktuell nach sich ziehen. Unser Plan, mit den Rädern zur Nordsee zu fahren, war also zum zweiten Mal „gescheitert“.
Nochmal verschieben wollten wir unseren Radurlaub aber trotzdem nicht. Bei unserer Brainstorming-Telefonkonferenz über alternative Reiseziele ist zunächst nicht viel konstruktives herausgekommen. Wir hatten uns alle auf wenig Höhenmeter eingestellt und wollten pro Tag lieber 70km zurücklegen als 100km. Das wollten wir gerne für unseren Alternativplan auch so beibehalten.
Der Rheinradweg gehört schon lange zu unseren favorisierten Radwegen, daher konnten wir uns schnell darauf einigen, einfach die ursprüngliche Richtung zu ändern und stattdessen nach Düsseldorf zu fahren. Während unserer Internet-Recherche sind wir auf den Erft-Radweg aufmerksam geworden. Die Erft ist ein kleinerer Fluss und hat ihre Quelle in Nettersheim in der Eifel. In Neuss, also kurz hinter Düsseldorf mündet sie dann in den Rhein. Damit hat sich neben dem Rheinradweg auch der Erftradweg für unsere Radtour qualifiziert. Wir wollte ja so wenige Höhenmeter wie möglich zurücklegen. Daher war uns klar, dass wir keinesfalls weiter als bis nach Euskirchen fahren konnten, da der Erf-Radweg danach schnell an Höhenmeter gewinnt. Da beide Radwege sozusagen V-förmig auseinander laufen bestand die Möglichkeit nach Euskirchen einfach wieder in Richtung Bonn bis zum Rheinradweg zu fahren und diesen dann zurück nach Hause.
Die grobe Route stand also – inzwischen war es knapp 2:00 Uhr Nachts am Vortag der Radtour. Es wird also so etwas wie ein Last-Minute-Rad-Urlaub.
Den Rest der Nacht habe ich damit verbracht, geeignete Unterkünfte in größeren Städten auf der Route zu finden. Mit „geeignet“ ist gemeint, dass sie noch über freie Zimmer verfügten und morgens ein Frühstück anboten. Darüber hinaus sollten die Zimmer schon etwas netter sein. Ich finde wenn man schon bei der Anreise spart und sich sozusagen kostenlos von A nach B bewegt, kann man sich am Abend wenigstens ein sauberes und gemütliches Zimmer gönnen.
Zu so später Stunde hatte ich keine gesteigerte Motivation, sämtliche Hotels miteinander zu vergleichen oder irgendwelche Schnäppchen herauszusuchen. Daher haben wir uns als Limit um die 100-120 EUR pro Doppelzimmer inkl. Frühstück gesetzt und ich habe versucht, dafür die jeweils beste Unterkunft in Innenstadtnähe des Etappenziels zu finden. Gegen Morgen stand dann eine Route mit insgesamt 4 Teilstücken zu den Zielen Neuss, Euskirchen, Köln und Mülheim fest. Am letzten Tag sollte es von Mülheim wieder nach Hause gehen. Auf Grund der kurzen Entfernung dann ebenfalls mit dem Rad, so dass wir auf die Rückreise mit der Deutschen Bahn verzichten konnten. Bei der Bahn gibt es bei der Stornierung von Fahrkarten allerdings kein Geld zurück – nur Gutscheine, die dann innerhalb der nächsten 3 Jahre eingelöst werden können. Innerhalb der kommenden 3 Jahre sollten wir demnach unsere ursprünglich geplante Holland Radtour nachgeholt haben.
Alle bereits gebuchten Unterkünfte konnten wir bis auf eine Buchung kostenfrei stornieren. Das betreffende Hotel kam uns aber preislich noch entgegen, obwohl es dazu nicht verpflichtet gewesen wäre. Das fand ich insgesamt sehr kulant wenn man bedenkt, dass Hotels in der derzeitigen Reisesituation für jeden zahlenden Gast dankbar waren. Für das Entgegenkommen daher nochmal ein großes Dankeschön an dieser Stelle!
1. Etappe: Von Voerde nach Neuss
Nach 3 Stunden Schlaf standen die Räder startklar vor unserem Haus. Am ersten Tag wollten wir auf dem Rheinradweg bis nach Neuss fahren. Als es um ca. 9:30 Uhr losging, hatten Mario und Martina bereits 11 km auf dem Tacho. Sie sind nämlich von Hünxe zu uns „angereist“. Angesichts der kurzen Nacht, kam es mir sehr entgegen, dass wir unsere Tour in Voerde starten wollten. Dadurch konnte ich an dem Morgen noch eine Stunde länger schlafen – wenn man das so nennen konnte.
Die Strecke am ersten Tag verlief von Voerde-Spellen entlang des Rheins über Götterswickerhamm bis nach Duisburg-Walsum. Wir überquerten den Rhein über die Friedrich-Ebert-Brücke, das ist ungefähr auf der Höhe, wo der Rhein mit der Ruhr zusammenfließt. Linksrheinisch fuhren wir dann auf dem Rheinradweg weiter bis nach Düsseldorf. Um nicht jeden Schlenker des Rheins mitnehmen zu müssen und noch ein paar Kilometer zu fahren, nahmen wir eine Abkürzung zunächst über die Oberkasseler Brücke und später noch über den Südring.
Da wir unterwegs ja immer gerne Pause machen, haben wir uns von einem jungen Pärchen das Restaurant und Rheinhotel „Vier Jahreszeiten“ in Meerbusch empfehlen lassen. Kaffee und Kuchen geht beim Radfahren ja immer. Leider gab es wohl gerade eine Tagung in dem Hotel, die die volle Aufmerksamkeit der Restaurant-Fachkraft erforderte. Somit ist aus dem geplanten Kaffee & Kuchen nur ein Kaffee bzw. Cappuccino geworden. Am Ende gab es für uns auch noch eine spitzen Kartoffelsuppe. Besser hätte die Pause für mich nicht laufen können.
Unser Etappenziel war das Ibis Styles Hotel in Neuss. Grundsätzlich muss man sagen, dass Neuss von der Streckenplanung her gut gepasst hat, da von dort aus der Erftradweg beginnt. Viel mehr Vorteile hatte Neuss als Etappenziel nicht und im Nachhinein betrachtet, hätte Düsseldorf natürlich viel mehr zu bieten gehabt. Unser Hotel lag in einer Art Gewerbegebiet. Die Innenstadt war zwar fussläufig zu erreichen, aber auch diese hat uns nicht sonderlich beeindruckt.
Ein Wort muss man noch über die Möglichkeit verlieren, die Räder über Nacht einzuschließen. Das wäre im Ibis Styles in Neuss nur möglich gewesen, wenn wir die Räder mit aufs Zimmer genommen hätten. Der uns zugewiesene Fahrrad-Parkplatz lag einfach beschrieben „hinter dem Haus“. Genau genommen befand sich auf dem hoteleigenen PKW Parkplatz ein Fahrradständer für max. 4 Fahrräder, der zwischen den Transportwagen mit gebrauchter Bettwäsche und dem Raucherbereich der Hotelangestellten, aufgestellt wurde. Auf jeden Fall war der Ort in keiner Weise gesichert, wenn man von der Webcam abgesehen hat, die in Kopfhöhe aufgehängt, den Bereich bei Bedarf filmen sollte. Das ganze war zu dem Zeitpunkt für uns aber auch alternativlos und so haben wir unsere Räder noch zusätzlich mit umstehenden Gartenstühlen getarnt – frei nach dem Motto: „Wird schon schief gehen“.
Das Hotel war coronabedingt kaum besucht und so hatten wir den „Frühstücksraum“ am Abend für uns alleine. Mit einer Runde Phase 12, einigen Getränken aus der Hotelbar und mitgebrachten Süssigkeiten, die wir auf jeden Fall aufgegessen haben mussten, bis der Kollege zur Nachtschicht eintrifft, haben wir den Tag ausklingen lassen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
2. Etappe: Von Neuss nach Euskirchen
Nach dem zugegeben guten und umfangreichem Frühstück, dass die Hotelmitarbeiterin, entsprechend des Corona Hygienekonzeptes, jedem von uns persönlich vorbereitet hatte, starteten wir auf den 2. Teilabschnitt unserer Radtour. Nochmal etwas frisch gemacht, die Packtaschen gepackt und darauf gehofft, dass unsere gestrige Fahrraddiebstahl-Sorge völlig unbegründet war. Zugegeben waren wir schon sehr erleichtert, dass sich außer uns niemand für unsere Räder interessiert hat und so waren wir kurze Zeit später wieder auf der Straße.
Unser erstes Ziel war der Neusser Bahnhof. Dort wollten wir die Zugtickets stornieren, die wir für die ursprüngliche Rückfahrt an Tag 5 bereits gekauft hatten. Die neue Route ist ja als Rundkurs geplant und sah keine abschließende Zugfahrt mehr vor. Somit wollten wir die Tickets wieder loswerden. Das hat jedoch nicht geklappt, da der Neusser Bahnhof nicht über ein DB-Reisezentrum-Info-Schalter verfügte, an dem man solche Tickets zurückgeben kann. Die Bahn macht es seinen Reisenden vor Ort an den Bahnhöfen nicht immer einfach. Da wir in den nächsten Tagen durch verschiedene größere Städte fahren werden, beschlossen wir, irgendwann später auf unserer Reise einen erneuten Storno-Versuch zu unternehmen.
Wir machten uns wieder auf den Weg zurück in Richtung Hotel bzw. aus der Stadt raus, und trafen nach kurzer Zeit auf unsere geplante Route. Diese sollte uns knappe 90 km später nach Euskirchen bringen. Die Strecke entlang der Erft war abwechslungsreich und stellenweise sogar ausgesprochen schön. Die Erft ist allerdings verglichen mit dem Rhein eher ein kleines Bächlein als ein ernstzunehmender Fluss. Bis auf die Stadt Grevenbroich, die man nach ca. 24 km erreicht, waren uns die meisten Städtenamen auf den Ortsschildern, an denen wir vorbeigefahren sind, gänzlich unbekannt. Es gab auf dieser Etappe auch keine Sehenswürdigkeiten, die wir bewusst ansteuern wollten. Langweilig sollte es trotzdem nicht werden.
In einem Waldstück in Grevenbroich gab es zum Beispiel den „Waldtempel an der Erft“. Dabei handelt es sich um die Überreste einer Pilgerhütte (der sog. Bierhütte), die in 2019 von innen komplett mit bemalten Kronkorken gestaltet wurde. Das war mindestens einen kurzen Aufenthalt und ein paar Fotos wert.
Für den nächsten längeren Halt bietet sich auf halber Strecke zwischen Neuss und Euskirchen das Schloss Paffendorf in Bergheim an. Auch wenn die Räumlichkeiten der Brasserie im Schloss coronabedingt nicht geöffnet waren, wurde im Innenhof unter anderem Kaffee und Kuchen verkauft. Durch die Kulisse der alten Burg ist dieser Ort mit dem Gastronomie-Angebot ein echter Tipp und sollte auf jeden Fall weiter empfohlen werden. Nicht nur wegen des leckeren Kirschstreusels sondern auch wegen der überfreundlichen und ultra-bemühten Mitarbeiter, die uns dort bewirtet haben. Nachdem wir einen Fahrradschlüssel verloren hatten, haben diese wie selbstverständlich ihre Arbeit unterbrochen, um uns bei der Suche tatkräftig zu unterstützen. Das was bemerkenswert.
Man muss seine Strecke also nicht unbedingt nach Sehenswürdigkeiten auswählen. Es reicht oftmals wenn man unterwegs mal nach links und rechts schaut. Wenn man die Zeit dazu hat, kann man auch mal anhalten um kennenzulernen, was sich einem vor Ort bietet.
Nach weiteren 45 km erreichten wir Euskirchen, wo wir im Parkhotel am Bahnhof übernachtet haben. Euskirchen ist vermutlich keine Stadt in der man sich mit einem Hotel eine goldene Nase verdienen kann. Anders ist es nicht zu erklären, das die überaus luxuriösen Doppelzimmer mit Marmor-Bad zwar kein Schnäppchen aber absolut bezahlbar waren. Das war die zweite Empfehlung an diesem Tag. Euskirchen hat aber noch mehr zu bieten, nämlich einen DB-Reisezentrum-Info-Schalter – die Stornierung unserer Zugfahrkarten war dort gar kein Problem.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
3. Etappe: Von Euskirchen nach Köln
Mit 57 km war die 3. Etappe eine der kürzeren Abschnitte der Fahrradtour. Dafür war völlig unklar, was uns auf der Strecke erwarten würde. Wie schon beschrieben war an diesem Tag geplant, den Erftweg wieder zu verlassen und auf der Karte solange nach rechts zu fahren, bis wir in Bonn wieder auf den Rhein treffen würden.
Die Strecke verlief ebenfalls durch überwiegend unbekannte Orte und Städte. Nur das man diesmal durch sie hindurchgefahren ist, anstatt daran vorbei. Dadurch war die Route sehr abwechslungsreich und man konnte sich als Kontrastprogramm zu der Strecke entlang der Erft mal ansehen, wie man z.B. in Dom-Esch oder Ollheim so wohnt. Die nächste Abwechslung brachte dann das Naturschutzgebiet Waldville, das man für ungefähr 6 km durchquert. Viele der Bäume an denen man vorbeifährt sehen nicht besonders gesund aus und stellenweise kommt fast schon Endzeitstimmung auf, bis man wieder aus dem Wald herausfährt.
Bis zum Rhein ist es danach dann nicht mehr weit. Man fährt durch die Ortschaften Alfter und den Stadtrand von Bonn bis man auf eine Fähre trifft, die uns über den Fluss auf die andere Rheinseite bringen sollte. Viel mehr Abwechslung kann man sich auf weniger als 60 km kaum noch wünschen. Theoretisch hätte es in Alfter auch noch ein Schloss gegeben – das haben wir diesmal aber ausgelassen.
Die Fähre bringt einen sozusagen wieder auf den Rheinradweg, auf dem wir ohne weitere Pausen unsere Fahrt in Richtung Köln fortgesetzt haben. Rund um den Fähranleger hätte es noch einiges an Cafés und Restaurants gegeben. Wer zu dem Zeitpunkt ein Mittagessen oder eine Erfrischung gebraucht hätte, wäre sicher fündig geworden.
Irgendwann haben wir uns doch noch zu einer kurzen Pause hinreißen lassen, in einem Eiscafe „La Piazza“ irgendwo an der Strecke. Für eine Cola war das ok, muss man aber nicht kennen.
In Köln angekommen stellt man schnell fest, wie schwierig Radfahren sein kann. Vor allem in der Innenstadt ist das auf Grund der Menschenmengen trotz Corona-Auflagen usw. fast nicht unfallfrei möglich. Die zweite Fähre, die wir laut Karte in Köln eigentlich erwartet hatten, war leider nicht vorhanden. Daher mussten wir uns eine Brücke suchen, um wieder auf die andere Rheinseite zu kommen, auf der unser Hotel lag. Wer also die Fährfahrten auslassen, und in demselben Hotel wie wir absteigen möchte, dürfte auf der in Fahrtrichtung linken Rheinseite direkt auch zum Ziel gelangen können. Wir haben es uns unbewusst lieber etwas schwieriger gemacht, sind dafür aber auch die abwechslungsreichere Strecke gefahren.
Übernachtet haben wir im Lindner Hotel City Plaza. Lange nicht so gut wie das Parkhotel in Euskirchen, aber dennoch eine gute Unterkunft mit eigener Tiefgarage. Das ist in Köln ein echtes Plus, wenn man seine Räder nicht einfach neben dem Fahrradweg abstellen möchte. Wer in Köln nichts findet, wo man zu Abend essen kann, hat vermutlich einfach keinen Hunger. Wir haben uns für ein Brauhaus entschieden. Nichts Weltbewegendes aber ehrliche Küche und Bier solange bis man Stop sagt. Das man dort nur Kölsch bekommt, muss man allerdings in Kauf nehmen.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
4. Etappe: Von Köln nach Mülheim
Mülheim ist auf Grund fehlender Alternativen unser Fahrtziel am vierten Tourtag geworden. Wir hätten theoretisch auch direkt nach Haus fahren können, wollten die geplanten 5 Tage aber ausreizen und somit noch eine Übernachtung in einer größeren Stadt mit einplanen. Nach jeder Etappe lassen wir den Abend ja meistens so ausklingen, dass wir uns die Stadt ansehen, in der wir uns an dem Tag befinden. Danach suchen wir uns ein Restaurant für das Abendessen aus und nehmen auf diese Weise immer viele neue Eindrücke von unseren Aufenthalten mit. Bei den möglichen Zielen, die sich an Tag 4 angeboten haben, erschien uns Mülheim am interessantesten. Alle anderen Städte, die in Frage gekommen wären, kannte ich schon ganz gut – Mülheim dagegen nur aus Erzählungen eines Arbeitskollegen, der dort wohnt.
Die Strecke war ungefähr 80 km lang und führte zunächst auf dem Rheinradweg bis nach Düsseldorf. Wir haben auf dieser Radtour gefühlt jede Fähre mitgenommen, die auf der Strecke lag – so auch die Fähre am Uedesheimer Rheinbogen, mit der wir zu Fähranleger in Flehe übergesetzt haben. Dadurch waren wir schon mal auf der richtigen Rheinseite um später irgendwann den Rheinradweg in Richtung Mülheim verlassen zu können.
In Düsseldorf war das Fahrradfahren stellenweise ähnlich schwierig wie in Köln. Im direkten Vergleich schienen sich Fussgänger und Radfahrer in Düsseldorf allerdings nicht sehr zu mögen. Wahrscheinlich war das nur eine Momentaufnahme, aber die Anzahl an Meinungsverschiedenheiten, die wir beobachten konnten, war schon auffällig hoch – muss ja nichts heissen.
Hinter Huckingen sind wir dann wie schon beschrieben in Richtung Duisburg Wedau abgebogen und haben uns mit dem Fahrrad Navi nach Mülheim navigieren lassen.
Dort sind wir im Garten Hotel Luisental abgestiegen. Das ist ein kleines Hotel, in dem man am Wochenende den Schlüssel einfach auf die Theke gelegt bekommt, weil die Rezeption nicht besetzt ist. Die Zimmer war schön und es gab auch dort eine eigene Tiefgarage, in der man die Räder unterstellen konnte. Auf dem Weg zum Hotel sind wir an einem tollen Biergarten vorbeigekommen, nämlich dem Franky’s im Wasserbahnhof. Das sah von Außen sehr einladend aus und war vor allem auch fussläufig vom Hotel aus zu erreichen. Damit stand unsere Location für die Abendverköstigung schon fest.
Leider gibt es das Franky’s dort inzwischen nicht mehr, wie ich hörte ist es zur Ruhrpromenade umgezogen. Das Essen dort war jedenfalls ziemlich gut und empfehlenswert.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
5. Etappe: Von Mülheim nach Voerde
Für die 5. Etappe war eigentlich eine Strecke mit etwas weniger als 40 km geplant. Dennoch startete unsere Tour an diesem Tag zunächst eher planlos. Man war ja bereits fast zu Hause und jeder Mitfahrer wollte den kürzesten oder besten Weg kennen. Da aber keiner dafür verantwortlich sein wollte, wenn wir uns verfahren hätten, war es zunächst schwer, sich auf eine Fahrtrichtung zu einigen. Da bis auf mich aber alle Mitfahrer ortskundig waren, fanden wir schnell den richtigen Weg durch die verschiedenen Stadtteile von Duisburg. Da wir nach Voerde-Spellen wollten und Martina und Mario in Hünxe wohnen, trennten sich unsere Wege irgendwo hinter Marxloh. Die 5. Etappe kann man daher eigentlich nicht zur Radtour mit dazuzählen. Auch wenn es 40 weitere Kilometer waren, ging es an dem Tag nur darum, wieder nach Hause zu kommen – nur eben nicht mit dem Zug, so wie wir es ursprünglich geplant hatten.
Obwohl die Radtour sozusagen erst in letzter Minute geplant wurde und wir uns notgedrungen darauf verlassen mussten, das Komoot uns eine schöne Strecke vorgibt, hat alles viel besser geklappt als ich es erwartet hätte. Wir hatten glücklicherweise keine Panne mit den Rädern, was bisher nur auf wenigen Radtouren der Fall war und trotz der ganzen Corona Maßnahmen mussten wir uns kaum einschränken. Gut das wir uns letztendlich doch dazu entschieden haben, die Radtour gemeinsam zu fahren.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.
Hallo und lieben Dank für deinen Reisebericht. Mittlerweile sind wir doch alle Experten darin umzuplanen, oder? 😀 Die Alternative klingt auf jeden Fall sehr gelungen. Kannst du mir noch mehr über die Fahrradtaschen berichten? Ich bin auf der Suche nach soliden Taschen, die ich aber auch mal zweckentfremden kann, als Rucksack etc. Hast du Empfehlungen/ Erfahrungen? Bin auf die von VALKENTAL gestoßen. Hast du vllt Erfahrungen mit denen?
LG
Hey Jana,
danke für Deinen Kommentar, meinst Du die Fahrradtaschen, wie wir auf der Tour verwendet haben?
Wir verwenden schon ewig die Vaude Aqua Back Taschen. Die sind sehr robust und absolut zuverlässig. Der Verschlussmechanismus ist etwas aufwändig, wenn man sie unterwegs häufig auf und zu machen muss. Dafür sind sie 100% wasserdicht, was für mich mit am wichtigsten ist.
Der Befestigungsmechanismus funktioniert auf über Jahre hinweg immer noch einwandfrei und hält die Taschen sicher am Gepäckträger fest.
Ich nutze auch die passenden Organizer um den Inhalt der Tasche einfach organisieren zu können. Das spart Zeit und man behält den Überblick, was sich wo in der Tasche befindet.
Als Mehrzwecktasche eignet sie sich meiner Meinung nach aber nicht so gut. Auch wenn ein Tragegurt dabei ist, finde ich die Taschen nicht so gut geeignet, um sie mit sich herum zu tragen.
Die Valkental Taschen habe ich mir bisher nur im Internet und auf einer Messe aus der Nähe angesehen. Ich finde grundsätzlich das Konzept gut, Fahrradtaschen als Rucksack umbauen zu können. Ich glaube das sind die Valkental Taschen auf jeden Fall ganz weit vorne.
Würde ich gerne mal hinsichtlich der Alltagstauglichkeit testen.
Viele Grüße