Die Firma Econic One hat es sich zum Ziel gemacht, E-Bikes zu bauen, die jedem die Möglichkeit zu geben, auf das Fahrrad umzusteigen bzw. möglichst viele Wege damit zurücklegen zu können. Die neuen Bikemodelle mit Mittelmotor setzen auf Langlebigkeit, einen starken Antrieb, smarte Funktionen und namhafte Komponenten. Ich durfte das E-Mountainbike Econic One Adventure für mehrere Wochen ausgiebig testen. Es kam auf meinen täglichen Fahrten ins Büro sowie auf längeren Touren am Wochenende zum Einsatz. In dem folgenden Bericht fasse ich zusammen was mir gut oder auch weniger gut gefallen hat und wie es sich im Test geschlagen hat.
Bestellung, Lieferung und Endmontage
Die Econic One Bikes können im eigenen Webshop oder in einem der mehr als 500 Verkaufsstellen in 22 Ländern bestellt werden. Das Econic One Adventure ist in 3 Größen von M bis XL und in den drei Rahmenfarben gelb, schwarz und Arctic Fire, das ist ein matter violet Ton, erhältlich. Der aktuelle Preis des Adventure im Econic One Webshop beträgt 3149,00 EUR.
Das Adventure wird in einem stabilen Transportkarton geliefert. Auf Grund der Größe des Kartons kann es unter Umständen hilfreich sein, eine 2. Person in der Nähe zu haben, die beim Handling unterstützen kann. Der Karton ist so groß, da das Bike darin fast vollständig vormontiert ist. Die einzigen Arbeitsschritte der Endmontage bestehen darin, den Rahmenschutz aus Luftpolsterfolie zu entfernen, den Lenker in die richtige Position zu bringen, die Pedale zu montieren und die Sattelhöhe auf die eigene Körpergröße einzustellen.
Das dafür benötigte Werkzeug in Form eines kompakten Minitools wird mitgeliefert. Wer handwerklich nicht völlig unbegabt ist, sollte das alleine hinbekommen. Meiner Meinung nach sollte man das beigefügte Minitool, auch wenn es die benötigten Werkzeuge beinhaltet, nur für kleinere „Notfälle“ unterwegs verwenden. Es ist zwar auch dazu geeignet, um den Lenker in die richtige Position zu bringen, allerdings ist dafür ein Drehmomentschlüssel besser geeignet.
Die Sattelklemme hat einen Schnellspanner, man benötigt daher kein Werkzeug, um die Sattelhöhe zu verstellen. Allerdings benötigt der Schnellspanner eine hohe Vorspannung, damit die Sattelstütze ausreichend fest im Sattelrohr klemmt.
In dem Transportkarton befindet sich noch ein kleinerer Karton, in dem das mitgelieferte Zubehör enthalten ist. Das besteht aus:
- Ein Set schwarze Flatpedale aus Kunststoff
- 8 (!) orangefarbene Speichenreflektoren, also theoretisch 4 Stck. pro Rad
- 1 gelbes reflektierendes Hosenschutz- oder Armband
- 2 Schlüsseln um die Verriegelung des Akkus im Rahmen zu lösen
- Ein kompaktes Minitool mit einem kleinen Kreuzschlitzschraubendreher, Innensechskantschlüssel in den Abstufungen 2,3,5,6,8 mm sowie Torx-Schlüssel in der Größe T10 und T25
- Das Ladegerät für den Akku
- Ein LED Rücklicht der Marke Force, das entweder mit einem roten Dauer- oder Blinklicht leuchten kann. Durch die Blinkfunktion hat es keine StVZO-Zulassung
- Begleitmaterial in Form von einer Kurzanleitung für den Anschluss des Displays, einer Pedelec Bedienungsanleitung und dem Econic One Handbuch.
- Ein Blatt mit Econic One Stickern
Die erste Ausfahrt
Bevor es auf die erste Ausfahrt ging, hatte ich zunächst eine Hürde zu überwinden – 24 kg meine Kellertreppe hochschieben. Für gewöhnlich fahre ich keine E-Bikes, dementsprechend leichter sind diese Räder gegenüber dem Econic One Adventure. Unter den E-Bikes ist es aber kein Schwergewicht. Unter den Pedelecs mit Mittelmotor und vergleichbar großem Akku liegt es im Durchschnitt würde ich sagen.
Beim Fahren mit Motorunterstützung ist das Gewicht kaum zu bemerken. Ich war natürlich neugierig darauf, wieviel Kraft der Motor hat und war positiv überrascht. In der höchsten Unterstützungsstufe treibt der Mittelmotor das vordere Ritzel kraftvoll an. Das Adventure kommt dadurch schnell auf Geschwindigkeit. Es ist dabei völlig unerheblich, ob man vor der Ampel vergessen hat, in einen leichteren Gang zu schalten. Auch im schnellsten Gang kann man aus dem Stand fast mühelos anfahren.
Die höchste Unterstützungsstufe sorgt aber auch dafür, dass sich die maximale Reichweite mehr als halbiert. Sie ist daher gut geeignet, wenn man trotz Gegenwind schnell und mühelos fahren möchte oder auch mal Extrapower benötigt, um einen Anstieg hochzukommen. Für lange Radtouren eignet er sich eher weniger.
Auch auf den mittleren Unterstützungsstufen schiebt der Motor gut an. Die Stufe 3 von 5 war für mich ideal und ein guter Kompromiss zwischen Leistung und Reichweite.
Die Ausstattung
Das Adventure ist mit hochwertigen Markenkomponenten ausgestattet. Alle verbauten Komponenten haben bei meinen Testfahrten sehr gut zusammen funktioniert, so dass das Bike insgesamt gesehen einen stimmigen Eindruck macht. Zusätzlich spricht es diejenigen an, die Spaß an smarten Features haben. Es kann über GPS geortet werden und verfügt über ein Rahmenschloss, dass sich über die Econic One Smartphone App ver- und entriegeln lässt. Eine lautstarke Alarmanlage macht auf sich aufmerksam, wenn sich Unbefugte am Bike zu schaffen machen.
Rahmen und Gabel
Auf die verschiedenen Größen des Rahmens und die 3 erhältlichen Farbvarianten bin ich ja bereits eingegangen. Bei meinem Testrad in der Größe M handelte es sich um die Version in strahlendem Gelb. Damit ist man im Straßenverkehr kaum zu übersehen.
Der Rahmen macht einen sehr stabilen und langlebigen Eindruck. Das Unterrohr ist mit seinen Außenmaßen von 69 mm x 86 mm groß genug, dass der 36V, 12.8 Ah Akku darin Platz findet. Das Akkugehäuse ist 43,5 cm lang und passt von der Form wie angegossen in die Aussparung des Unterrohrs. Im ausgebauten Zustand ist gut zu sehen, dass die Wandstärke des Unterrohrs mit mehr als 4 mm Dicke sehr belastbar ausgelegt ist.
Im Vergleich zu dem großvolumigen Unterrohr sind die übrigen Rohre im Durchmesser wesentlich kleiner ausgeführt. Das Oberrohr hat die Form eines Trapezes und knickt kurz vor dem Steuerrohr formschön nach unten ab. Es hat an dieser Stelle eine Breite von 46 mm und verjüngt sich bis zum Sitzrohr bis auf eine Breite von 37 mm. Das Sitzrohr hat einen Durchmesser von 38 mm und auf 3/4 seiner Länge eine Art Kabelschacht, in dem die Leitungen vom Motor bis hin zum smarten Rahmenschloss geführt werden.
Wenn man den Rahmen betrachtet fällt einem natürlich direkt der Bafang Motor auf. Das Motorgehäuse ist komplett schwarz, was gut zu dem gelben Rahmen und den schwarzen Decals passt. Nach unten hin schützt eine Blende den Motor vor Beschädigungen z.B. durch Steinschläge.
Der gesamte Hinterbau sieht aus wie bei herkömmlichen Mountainbikes auch – man kann aber erkennen, dass Sitz- und Kettenstrebe ebenfalls dickwandig ausgeführt sind. Insgesamt wurde beim Rahmen nicht an Gewicht gespart. Stattdessen wurde der Rahmen für eine hohe Stabilität konzipiert.
Mein Testrad ist mit der RST First Air 29″ Federgabel ausgestattet. Dabei handelt es sich um eine sehr robuste Gabel mit voll einstellbarer hydraulische Druckstufendämpfung, sowie einstellbarer Zugstufe. Die Luftfederung ermöglicht über das Ventil oberhalb des linken Tauchrohrs die individuelle Anpassung an das Fahrergewicht. An der rechten Seite befindet sich der Lockout Hebel.
Die Gabel reagiert schnell auf Bodenwellen und Unebenheiten und sorgt zuverlässig dafür, dass das Vorderrad den Kontakt zum Boden nicht verliert.
Die verschiedenen Leitungen, die im Rahmen verlaufen, werden zwischen den beiden Kettenstreben vor dem Hinterrad durch ein Loch nach Außen geführt. Anschließend laufen Sie unterhalb der beiden Streben nach hinten zum Schaltwerk und zum Bremssattel. An der linken Kettenstrebe befinden sich 2 Gewindelöcher für die Montage eines Hinterbauständers.
Smarte Features
Von der Firma haveltec GmbH oder besser bekannt unter der Marke I LOCK IT stammt das Rahmenschloss, welches das Adventure mit zahlreichen smarten Funktionen erweitert. Um sein Bike zu schützen, kann das Schloss über die Econic One Smartphone App ver- und entriegelt werden. Zusätzlich bietet es eine Alarmfunktion, die bei einer leichten Erschütterung zunächst einen Voralarm in Form von mehreren Warntönen abgibt und mit einer 110 dB lauten Alarmsirene auf sich aufmerksam macht, wenn jemand versucht, das Bike zu entwenden. In diesem Fällen wird man auch über die App benachrichtigt.
Darüber hinaus verfügt das Adventure über einen GPS Sender, so dass man das Bikes jederzeit wiederfinden kann. Die App bietet dazu eine Kartenansicht, in der die Koordinaten des letzten GPS Signals des Bikes als Standort angezeigt werden.
Darüber hinaus bietet die App noch ein paar Details zum registrierten Bike wie z.B. den aktuellen Ladestand des Akkus und die verbleibende Reichweite. Man kann einem Freund ermöglichen, das Rahmenschloss zu entsperren um sich das Bike auf diesem Weise mit jemand anderem teilen zu können. Der Bereich Support gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und beinhaltet die Kontaktinformationen des Kundendienstes, für den Fall, dass eine Wartung durchgeführt werden muss.
Antrieb und Motorisierung
Der Bafang М410 Mittelmotor mit 250 W und einem maximalen Drehmoment von 80 Nm treibt das vordere Kettenblatt an. Dieses überträgt die Kraft über die Kette an das hintere 10-fach Ritzelpaket. Sensoren registrieren die Pedalumdrehungen (PAS-Sensor) und die Kraft (Drehmoment-Sensor), mit der man in die Pedale tritt und regeln darüber die Intensität der Motorunterstützung bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 25 km/h.
Zusätzlich lässt sich die Motorunterstützung über die Steuereinheit am Lenker in 5 verschiedene Schaltstufen einstellen. Auf dem Bafang DP C240-Display wird die gewählte Unterstützungsstufe angezeigt. Darüber hinaus kann man die Kapazität des Akkus, die aktuelle Geschwindigkeit und wahlweise eine der folgenden Informationen ablesen:
- Trip in km (aktuelle Strecke)
- Maximale Geschwindigkeit in km/h
- Geschwindigkeits-Durchschnitt in km/h
- Range (Verbleibende Reichweite)
- ODO in km (Gesamtkilometer)
- Power in W (aktuelle Leistung)
- Kalorienverbrauch
Die Wahl der Unterstützungsstufe hat natürlich Auswirkungen auf die Reichweite bzw. auf den Akkuverbrauch. Mit der Stufe 1 ist die Reichweite am höchsten und entspricht ziemlich genau dem Ladestand des Akkus in Prozent. Dementsprechend kommt man mit einer Akkukapazität von 100% ca. 100 km weit, 50% Akku entsprechen 50 km Reichweite usw. Allerdings muss man sagen, dass die Motorunterstützung in Stufe 1 kaum spürbar ist. Erst ab Stufe 2 bemerkt man den Motor – die Reichweite sinkt in dieser Unterstützungsstufe bei voll geladenem Akku aber direkt auf 71 km.
Bei meinen Testfahrten bin ich meistens in Stufe 3 gefahren. Die Unterstützung war deutlich spürbar und das Fahren für mich am angenehmsten. Die maximale Reichweite hat sich mit 51 km verglichen mit Stufe 1 halbiert. Die Stufen 4 und 5 erhöhen die Motorleistung nochmal merklich und verringern dementsprechend auch die Reichweite, allerdings nur noch geringfügig. So stehen in Stufe 4 maximal 47 km und in der höchsten Stufe 45 km zur Verfügung.
Indem man den Stufenwahlschalter auf 0 stellt, wird die Motorunterstützung vollständig abgeschaltet. Zusätzlich bietet der Bafang Antrieb eine Schiebehilfe, bei der das Bike auch ohne Pedalbewegung kontinuierlich mit 4,5 km/h angetrieben wird. Dafür stellt man die Schiebehilfe (Stufe -1) ein und hält die Minustaste gedrückt.
Die Bedienung über den Stufenwahlschalter funktioniert super. Er besitzt einen Ein-/Ausschalter und die beiden Tasten plus und Minus. Alle 3 Tasten sind schön groß und lassen sich auch mit Handschuhen sehr gut bedienen.
Das Display hat eine Bildschirmdiagonale von 2″, es ist also nicht besonders groß. Bis auf die Geschwindigkeit, die mit großen Ziffern angezeigt wird, mussten alle anderen Textinformationen und Symbole sehr klein ausfallen um noch aus Display zu passen. Man kann sie aber gut erkennen, auch wenn die Anzeige grundsätzlich etwas heller und kontrastreicher sein könnte. Ein weiterer Nachteil des Displays ist die glänzende Kunststoffscheibe, die im Sonnenlicht stark spiegelt. Dadurch wird die Darstellung insbesondere der kleinen Textanzeigen nochmal verschlechtert.
Man kann dem Formfaktor des Displays aber auch etwas positives abgewinnen. Es ist schön kompakt und positioniert sich mit der Halterung dezent neben dem Vorbau. Trotz der kleinen Anzeige sind die wichtigsten Informationen auf einen Blick ablesbar.
Der Akku verschwindet im Unterrohr bzw. wird von oben in das Unterrohr eingesteckt und dann verriegelt. Um ihn wieder zu entnehmen, wird ein Schlüssel benötigt, von dem 2 Stck. zum Lieferumfang gehören. Es handelt sich dabei um einen 36V Li-Ion Akku mit einer Kapazität von 460 Wh. Er kann sowohl im eingebauten Zustand über eine Ladebuchse auf der linken Seite des Unterrohrs als auch im ausgebauten Zustand geladen werden. Dazu wird ein Ladegerät mitgeliefert, das den Akku mit 2 A Ladestrom laden kann. In ca. 7 Stunden ist er dann wieder voll und einsatzbereit.
Die Abdeckung des Akkus ist in der Rahmenfarbe lackiert, dadurch integriert er sich optisch schön in den Rahmen.
Schaltung
An meinem Testrad war eine 10-fach Schaltung des Herstellers S-Ride, nämlich das Modell M410C mit überlangem Käfig. Mit Schaltungen von S-Ride hatte ich bisher noch keine Erfahrungen. Econic One verbaut die Schaltungen alternativ zur Shimano Deore Schaltung – je nachdem, welche Schaltung zum Produktionszeitpunkt verfügbar ist. Schaltvorgänge führt die S-Ride schnell und präzise durch. Der Shifter kann verhältnismäßig sanft mit einem Schaltvorgang auf bis zu 4 größere Ritzel der Kassette schalten. In Richtung der schnelleren Gänge lässt sich immer nur ein Gang nach dem Anderen einlegen. Dabei sollte man darauf achten, mit etwas weniger Leistung in die Pedale zu treten. Der Motorantrieb treibt das Ritzel ansonsten mit unverminderter Kraft an und gerade die Schaltvorgänge auf kleinere Ritzel werden dadurch dann ziemlich rustikal und laut.
Bremsen
Das Econic One Adventure bremst mit aus hydraulischen Shimano Bremsen. Genauer gesagt, sind am Vorderrad Shimano Deore SM-RT66 M Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 180 mm montiert und hinten SM-RT66 S Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 160 mm. Die BR-M6100 Bremssättel stammen ebenfalls aus der Shimano Deore Serie – so wie die BL-M6100 Bremshebel mit denen die Bremsen bedient werden.
Die verbaute Bremsanlage hat auf meinen Testfahrten zuverlässig ihren Dienst getan. Man muss die Bremshebel allerdings schon bis fast an den Lenker heranziehen um das Bike kontrolliert zum Stehen zu bringen. Zum Glück lässt sich die Hebelweite der Deore Bremshebel über eine kleine Innensechskantschraube einstellen. Wenn man den Druckpunkt etwas weiter vom Lenker weg verlegt, wirkt die Bremse deutlich leistungsfähiger und man fühlt sich viel sicherer bei Bremsvorgängen.
Meine Testfahrten fanden überwiegend auf gerader Strecke statt, dafür ist die Bremsanlage ausreichend dimensioniert und das dürfte auch für die angestrebte Zielgruppe in den meisten Fällen zutreffen. Für den Mountainbike Einsatz würde ich mir eine performantere Bremsanlage wünschen.
Felgen und Bereifung
Econic One hat dem Adventure stabile Hohlkammerfelgen aus Aluminium spendiert. Diese rollen auf Vittoria E-Barzo TNT Graphene 2.0 in 29″ x 2.35 Reifen. Der Reifen soll laut Hersteller besonders langlebig und in Bezug auf den Akkuverbrauch optimiert sein. Ich fand ihn sehr angenehm zu fahren. Damit ist man auf unterschiedlichen Untergründen gut aufgestellt, obwohl das grobstollige Profil seine Stärken wohl eher auf losem Untergrund ausspielen kann.
Für den Reifen sind Luftdrücke von 2 – 4 Bar empfohlen. Mit einem Druck von ca. 3 Bar bin ich am besten zurecht gekommen.
Das Cockpit – Vorbau und Lenker
An dem x cm langen Lenker sind jede Menge Anbauteile montiert. Die 2 Bremshebel, Schalthebel rechts, Knog Oi Klingel, Bafang Display und Frontscheinwerfer sorgen dafür, dass nicht mehr viel Platz am Lenker bleibt. Alles wirkt aber aufgeräumt, ist übersichtlich angeordnet und gut bedienbar. Die MTB Griffe mit Klemmung sind sehr griffig aber für die Größe meiner Hände im Durchmesser etwas zu dünn. Ich habe aber eher große Hände, daher denke ich dass sie für die meisten Fahrer passen sollten.
Sattelstütze und Sattel
Der Selle Italia X3 E-BIKE Sattel funktionierte für mich gut auch auf längeren Touren mit Entfernungen über 50 km. Er ist verhältnismäßig gut gepolstert und dadurch auch mal ohne Sitzpolster bequem fahrbar. Die 35 cm lange Alu-Sattelstütze ermöglicht die variable Anpassung der Sitzhöhe an die Beinlänge. Lediglich mit der Sattelklemmung hatte ich ein paar Probleme. Mit dem montierten Schnellspanner erreicht man eine zuverlässige Klemmung nur mit einer entsprechend hohen Vorspannung. Dadurch ist es mit viel Kraftaufwand verbunden, den Schnellspanner bei der erforderlichen Vorspannung von Hand zu schließen. Bei zu geringer Klemmung rutscht die Sattelstütze durch das Körpergewicht im Sitzrohr in Richtung Tretlager und verkratzt dadurch die schwarz lackierte Sattelstütze.
Beleuchtung
Als Frontscheinwerfer war an meinem Testbike ein Litemove SE110 LED Frontscheinwerfer mit einer Lenkerhalterung montiert. So wie der Motor wird auch die Beleuchtung über den Akku betrieben. Der StVZO zugelassene Frontscheinwerfer erzielt dann eine Helligkeit von 550 Lumen bzw. 110 Lux. Das ist ausreichend Hell um den Bereich vor dem Bike gut auszuleuchten. Der Scheinwerfer wird über den Helligkeitssensor des Displays automatisch eingeschaltet. Zusätzlich kann man ihn durch langes drücken der + Taste des Fahrstufenwahlschalters manuell ein- oder ausschalten. Im eingeschalteten Zustand wird ein kleines Lampensymbol auf dem Display angezeigt.
Das mitgelieferte Rücklicht ist leider nicht StVZO zugelassen. Es kann mit Hilfe einer Halterung an der Sattelstütze befestigt werden und leuchtet im eingeschalteten Zustand entweder dauerhaft rot oder blinkt & blitzt auffallend – durch diese Option ist der Betrieb in Deutschland nicht zugelassen.
Wie fährt sich das Econic One Adventure?
Es fährt sich durch die Federgabel und die breiten Reifen sehr komfortabel. Wenn man sich für die Mountainbike Geometrie entschieden hat, ist es absolut empfehlenswert und funktioniert super auf den täglichen Fahrten im Alltag oder auch mal im Wald oder auf Schotterwegen. Der kraftvolle Bafang Motor beschleunigt das Bike in kurzer Zeit auf 25 km/h. Der Vortrieb ist gut zu spüren wodurch das Fahren mit dem Adventure großen Spaß macht. Im schnellsten Gang beträgt die durchschnittliche Trittfrequenz bei 25 km/h ca. 65 Umdrehungen pro Minute. Man fährt also innerhalb des Unterstützungsbereichs relativ entspannt.
Sobald der Motorantrieb jenseits der 25 km/h stoppt, fühlt es sich so an, als wenn man gegen einen Wiederstand anfährt. Der Unterschied, mit oder ohne Motorkraft zu fahren wird dadurch nochmal besonders deutlich. man sollte also den Akkustand bzw. die verbleibende Reichweite gut im Blick behalten, da man ansonsten irgendwann mit reiner Muskelkraft weiterfahren muss. Dabei macht sich das Gewicht des Bikes und die breiten Reifen dann schon bemerkbar.
Vor- und Nachteile
Pro:
+ Außergewöhnliche Optik
+ Hoher Spaßfaktor
+ Komfortable Fahreigenschaften
+ Solider Rahmen
+ Bewährte Marken Komponenten
Contra:
– Zu geringe Akkulaufzeit mit voller Motorleistung
– Spiegelndes Display mit zu kontrastarmer Anzeige
– Klemmung der Sattelstütze mit Schnellspanner nicht fest genug
– Lackierte Sattelstütze verkratzt schnell im Bereich der Klemmung
– LED Rücklicht im Lieferumfang nicht StVZO zugelassen
Den Farbunterschied zwischen Rahmen und Batteriedeckel würde ich nicht als Minuspunkt bewerten. Ich gehe davon aus, dass das Bike dadurch zum Testrad gemacht wurde – auf die Funktion hat dieser kleine Schönheitsfehler ja keinen Einfluß.
Technische Daten
Ich beschreibe die Ausstattung meines Testbikes. Je nach Verfügbarkeit der Komponenten werden teilweise auch alternative Komponenten verbaut.
- Rahmen: Aluminium 6061, Größe M
- Rahmengrößen: M (44cm) | L (48cm) | XL (52cm) – das Testrad hatte die Rahmengröße M
- Rahmenfarben: Gelb | Arctic Fire | Schwarz – mein Testrad hatte die Farbe gelb
- Gabel: RST F1RST 29″ AIR 100mm
- Felgen: 29“, Aluminium, doppelwandig, 36 Löcher
- Speichen: 2 mm, 14G, Alpina
- Reifen: Vittoria E-Barzo 29″ x 2.35″
- Vorbau: Econic One Aluminium 50 mm
- Lenker: AL 31,8 mm, 680 mm, schwarz
- Frontlicht: MTi Technologies Litemove SE-110
- Sattelstütze: Leadtec Aluminium 31,6 mm / 350 mm lang
- Sattel: Italia X3 E-BIKE
- Bremsen: Hydraulisch Shimano Deore BR-M6100
- Bremsscheiben: Shimano 180 mm vorne / 160 mm hinten
- Kurbel: 170 mm, JYS, Bafang
- Schaltung: S-Ride M410C
- Kette: 10 fach Shimano
- Motor: Bafang М410, mid drive, 250W, 80Nm Drehmoment
- Akku: 36V, 460Wh Li-Ion, zusammengebaut in Bulgarien von Econic one
- Sensor: Integrierter Drehmoment- und PAS-Sensor
- Steuergerät: Bafang, im Motor integriert, CAN
- Bedieneinheit: Bafang DP C240, CAN
- Gewicht: 24 kg
Weitere Informationen
- Produktdetailseite des Adventure auf der Econic One Homepage
Hinweis zur Transparenz
Die Firma Econic One GmbH hat mir das Adventure für den Test leihweise und kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Testbericht spiegelt einzig und allein meine Meinung und die Erfahrungen wieder, die ich während des Testzeitraums mit dem Rad gemacht habe. Econic One hat zu keiner Zeit Einfluss auf den Inhalt des Testberichtes genommen.