Hier kommt meine erste Beschreibung eines Rennrad-tauglichen Rundkurses. Er führt von Spellen nach Gahlen und zurück, wobei ich vorwegnehmen möchte, dass ich mit dem Rückweg ab Hünxe noch nicht wirklich zufrieden bin. Ich werde diese Strecke also nach und nach in Bezug auf Länge und Streckenführung ausbauen.
Ich bin ja seit kurzem auch Rennradfahrer und daher im Moment vermehrt auf der Suche nach asphaltierten Strecken. Meine Routen finde ich meistens zuerst im Internet. In diesem Fall habe ich die Route auf gpsies.com gefunden und bin sie jetzt schon ein paar Mal abgefahren. Bei der originalen Streckenvorlage zeigt mir mein Garmin Edge allerdings über die gesamte Strecke eine „Streckenabweichung“ an, obwohl ich mich offensichtlich direkt auf der Strecke befinde. Ich hoffe der von mir aufgezeichneter GPS Track funktioniert als Vorlage besser.
Die meisten Radwege hier in der Gegend sind ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h mit den dünnen Rädern eines Rennrads nahezu unbefahrbar. Die im folgenden beschriebene Strecke hat größtenteils keinen Radwege mit Ausnahme derer neben Hauptverkehrsstraßen. Auf diesen kann man ordentlich Meter machen, denn zum Einen sind die Radwege zum Glück noch nicht von Löwenzahn durchlöchert und zum anderen sind diese Streckenabschnitte nicht so sehenswert und vielbefahren – man sollte sie also schnell hinter sich bringen. Die übrigen Streckenabschnitte sind eher verkehrsarm und als „ländlich“ zu bezeichnen. An manchen Stellen gibt es die eine oder andere Unebenheit, es ist aber durchweg gut befahrbar.
Wie immer bin ich in Spellen losgefaren. Es ist ein Rundkurs, das bedeutet wie immer, dass man nicht zwingend in Spellen starten muß. Theoretisch kann man an jeder Stelle in die Strecke einsteigen. Auf der Straße „Am Schied“ führt die Strecke zunächst in Richtung Friedrichsfeld vorbei an der Emmelsummer Schleuse. Über die Spellener Brücke geht es immer geradeaus auf der Emmelsumer Straße über die nächsten zwei Ampelkreuzungen hinweg. Der Radweg ist hier noch nicht so alt und in Bezug auf die Fahrbahndecke einwandfrei. Auch wenn es fast alle Rennradfahrer so machen muss man nicht zwingend auf der Straße fahren.
Kurz vor der nächsten Brücke führt die Strecke nach links in den „Welmer Weg“ am Wesel-Dattel-Kanal entlang bis zur nächsten Brücke. Wer die Strecke nachfahren möchte wird schnell bemerken, dass dies an Hand der Fotos recht schwierig sein dürfte. Die einzelnen Streckenabschnitte unterscheiden sich kaum. Wenn man nicht so ortskundig ist, sieht hier alles gleich aus. Die einzig markanten Punkte an der Strecke sind die zahlreichen Brücken über den Wesel-Dattel-Kanal, die Lippe oder die Autobahn A3.
Nach der Kanal-Überquerung kreuzt man nach kurzer Zeit den Autobahn-Zubringer zur A3 Auffahrt Hünxe. Die Route führt an dieser Stelle weiter über den Testerweg in Richtung der Testberge. Einmal nach links abgebogen und man erreicht den Baumschulenweg und damit die eine von zwei kurzen, und in Bezug auf die zu absolvierenden Höhenmetern, nicht nennenswerten Rampen. Oben angekommen erreicht man die auf dem Foto abgebildete Weggabelung. Hier fährt man auf dem Lindhagenweg weiter und biegt dann wenig später nach links in den Opschlagweg ein. Nach ca. 1 km entlang der Autobahn erreicht man die nächste kleine Brücke und überquert darüber die A3. Es macht Sinn vor der Brücke schon mal runter zu bremsen, denn zum Einen fährt man kurz vor und nach der Brücke auf Schotter und zum Anderen muss man sich an jeder Seite der Brücke durch zwei Barken durchschlängeln.
Für ca. 1,5 km geht es nun den Gansenbergweg hinunter. Der Gansenbergweg ist über den gesamten Streckenabschnitt etwas abschüssig und man kommt schnell auf Geschwindigkeit. Hier sollte man allerdings damit rechnen, dass entweder Kinder auf der Straße spielen oder Anwohner mit dem Hund spazieren gehen und die Laufleine quer über die Straße spannen – ist mir jetzt schon zweimal passiert. Wenn man hier unter 30 km/h fährt bleiben alle aber sehr freundlich. Nach der kleinen Wohnsiedlung kommt man zur Dinslakener Straße (L1), die man zunächst in Richtung Hünxe und ab der nächsten großen Ampelkreuzung dann in Richtung Dorsten weiterfährt. Am schönsten geht das neben der Landstraße 463 entlang dem Hardtbergweg. Der direkte Weg wäre zwar wesentlich kürzer, aber der Umweg durch die „Landschaft“ dafür schöner und da ist auch wesentlich weniger los.
Nach ein paar Mal links und rechts Abbiegen erreicht man über den Elsenweg die Gartroper Brücke in der Nähe der Gartroper Mühle und des Schloss Gartrop. Ab hier geht es wieder nach rechts weiter entlang der Gahlener Straße. Man überquert ein weiteres Mal den Wesel-Dattel-Kanal und kommt an den Campingplätzen „Lippetal“, „Schillingsrott“ und „Hohes Ufer“ vorbei. Natürlich könnte man sich diese ganze Brückenüberquerungen sparen in dem man einfach neben den Landstraßen her fährt. Die Länge der Strecke würde sich dadurch halbieren – ebenso aber auch der Spaßfaktor.
Am Ortseingang von Schermbeck wechselt man wieder auf die linke Kanalseite und fährt weiter auf der Straße „Im Aap“ bis nach Gahlen, wo man die Landstraße 463 überquert und sich dann praktisch schon im Ortskern befindet. Hier sollte man etwas langsamer fahren, denn ehe man es merkt ist man aus Gahlen auch schon wieder herausgefahren und befindet sich auf dem Rückweg der Route. An dieser Stelle bin ich schon zweimal von ratlosen Radfahrern nach dem Weg gefragt worden, die trotz Karte und Google Maps nicht klarkamen. Fand ich schon auffällig, evtl. ist die Beschilderung des Radfahrnetzes in Gahlen verbesserungswürdig. Kann aber auch Zufall gewesen sein – wer weiß.
Der Rückweg der Route führt zunächst über den Meesenmühlenweg durch das Naturschutzgebiet „Gartroper Müehlenbach“. Dies ist ein ganz wichtiger Teil der Strecke denn hier befindet sich das Radwandercafé An’ne Lehmkuhle. Es gibt sehr empfehlenswerten, selbstgemachten Blechkuchen und auch andere Snacks und natürlich verschiedene warme und kalte Getränke. Während der Sommersaison ist dort eine kurze Kaffeepause Pflicht. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal wiederholen: Der Blechkuchen ist super. Wenn gerade einer dabei ist, der oben wie abgeflämmter Baiser aussieht, unbedingt probieren – Knaller! Saisonende ist der 02. Oktober. Danach ist das Café für das Winterhalbjahr geschlossen.
Frisch gestärkt geht es weiter in Richtung Hünxe. Man überquert nochmal die A3 und erreicht kurz darauf das Hünxer Bachtal. Irgendwann kommt man
wieder auf der Landstraße 1 an und kann sich nun den Rückweg bis nach Spellen überlegen. Man kann zum Beispiel nach rechts bis nach Hünxe weiterfahren oder nach Links Richtung Lohberg/Dinslaken. Ich habe mich bei meiner Tour dazu entschieden, wieder über die Testberge zurück zu fahren. Das hat den Vorteil, dass man die Rampe, die man auf dem Hinweg „bezwungen“ hat, auch wieder herunterfahren kann. Über den Waldheideweg in Bucholtwelmen fuhr ich bis zur Kreuzung mit der Bundesstraße 8 und dann weiter über den Hammweg in Richtung Gewerbegebiet. Im weiteren Verlauf überquert man den beschränkten Bahnübergang auf der Grenzstraße und erreicht kurz darauf die Kreuzung mit der Frankfurter Straße.
Wer will kann entlang Frankfurter Straße noch einen Abstecher nach Friedrichsfeld machen, oder aber den direkten Weg über die Mehrstraße nach Spellen nehmen. Wenn man sich für den gleichen Rückweg entscheidet, sollten um die 65 Gesamtkilometer auf dem Tacho stehen.
Ahoi, auf die optimierte Route bin ich gespannt, die werde ich dann auch mal nutzen.
Mal wieder ein schöner Beitrag, danke.
Viele Grüße – Stefan / AK von MS 😉
Hi Stefan,
auch die beschriebene Route war schon sehr schön zu fahren, falls Du sie ausprobieren willst, kannst Du Dich gerne mit einer Rückmeldung zur Strecke oder auch mit Tipps für schönere „Umwege“ bei mir melden.
Viele Grüße,
Rene