Wer auf Grund des inzwischen echt schönen Wetters gerade die nächste Fahrradtour plant, für den ist vielleicht diese Tour genau das richtige. Sie ist als Rundkurs angelegt, hat eine Länge von ca. 63km und verläuft zu 80% auf Wald- und Wirtschaftswegen oder Nebenstraßen, auf denen verkehrstechnisch nicht viel los ist. Darüber hinaus werden unterwegs attraktive Zwischenziele angefahren, die zu einer kurzen oder auch längeren Pause einladen. Von Kaffee & Kuchen bis hin zu einer ausgiebigen Mahlzeit ist da alles drin.
Für mich beginnt die Tour in Spellen, von wo aus ich entweder über Löhnen oder Mehrum und Götterwickerhamm zur Feuerwache auf der Bahnhofstraße in Voerde fahre – dort ist aus meiner Richtung der nächste Einstiegspunkt in den Rundkurs. Wer ebenfalls von Spellen aus losfährt, muss für die Entfernung bis Voerde für den Hin- und Rückweg ca. 15-20km zusätzlich einplanen (je nach Route).
Rechts neben der Feuerwache führt die Route auf einem kleinen Waldweg entlang der Schienen bis zur Rahmstraße und dann für ca. 400m in Richtung der Bundesstraße 8. Die Kreuzung kann man entweder überqueren und in Richtung Tenderingssee weiterfahren oder nach rechts in Richtung Dinslaken abbiegen.
Wer sich für die Strecke am Tenderingssee entschieden hat, fährt an der Schranke nach rechts auf das Gelände des ASV Hünxe. Alle Anderen biegen auf der Bundesstraße 8 hinter der kleinen Brücke nach links in einen Weg ein. Beiden Strecken führen zunächst links um den Tenderingssee herum und dann im weiteren Verlauf über den weitläufig angelegten Spielplatz in Lohberg. In Dinslaken überquert man die Kreuzung an der Augustastraße / Hünxer Straße in Richtung Hiesfeld und biegt hinter der abgebildeten Litfaßsäule wieder nach links ein.
Hier durchfährt man ein schön angelegtes Naherholungsgebiet, das Viele für ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund nutzen. In Hiesfeld erreicht man nach kurzer Zeit das Mühlenmuseum. Wenn man auf den angelegten Wegen bleibt, erreicht man wenig später den Rotbach-Weg, der zu beiden Seiten des Rotbachs in Richtung Oberhausen führt. Mit dem Rad würde ich die rechte Seite des Weges bevorzugen – der ist schöner ausgebaut, allerdings ist da auch mehr los, so dass man mit anderen Radfahrern, Spaziergängern und Joggern rechnen muss.
Wenn man grundsätzlich Rücksicht nimmt und sich mit den Fußgängern arrangiert, gibt es keine Probleme und man kann vor allem die Landschaft neben dem wirklich schön angelegten Rotbachweg genießen. Im weiteren Verlauf überquert man mehrere Straßen. An den Kreuzungen muss man besonders auf den Verkehr achten, denn teilweise kann man diesen erst sehr spät einsehen. Vor allem im Sommer fahren dort viele Motorradfahrer lang. Nachdem man unter der Autobahn A3 drunter her gefahren ist, endet der Rotbachweg schließlich am Gasthaus Hüsken Schrör. Hier bietet sich die nächste Möglichkeit für eine Pause in dem an warmen Tagen gut besuchten Biergarten.
Wer keine Pause braucht, fährt direkt weiter durch die „Kirchheller Heide“ praktisch immer geradeaus in Richtung Grafenmühle. Am Waldrand in Bottrop überquert man eine Hauptstraße und erreicht nach ca. 100m den Motorrad Treff „Zur Grafen Mühle“ mit zahlreichen weiteren Möglichkeiten für einen Zwischenstop. Bei großem Hunger würde ich an dieser Stelle das Woodpeckers Roadhouse empfehlen. Kaffee & Kuchen gibt es direkt daneben bei „Purple Turtle„.
Ob mit oder ohne vorheriger Stärkung führt einen die Strecke nun durch eine kleine Wohnsiedlung hindurch über die bereits genannte Hauptstraße hinweg und wieder in den Wald hinein in Richtung Heidhof. Nach einer Weile erreicht man den Heidesee, den man dann zur Hälfte gegen den Uhrzeigersinn umfährt. Direkt daneben befindet sich der Heidhof, auf dem vor allem an Wochenenden immer einiges los ist. Vor allem Familien und Gruppen nutzen die Grillhütten und Freiflächen an sonnigen Tagen. Der Heidhof beherbergt das Waldkomzetenzzentrum mit einigen Angeboten von einer Ausstellung und der Umweltpädagogischen Station bis hin zu Grillmöglichkeiten und einem eigenen Kiosk. Der Kaffee ist in Ordnung, weiterhin gibt es auch hier wieder Kuchen und Gegrilltes.
Der nächste Zielpunkt auf der Strecke ist der Flugplatz „Schwarze Heide“. Dieser wird hauptsächlich durch Segelflugzeuge und kleine Sportflugzeuge genutzt, die man dort beobachten kann. Der Flugplatz hat ein eigenes Restaurant mit Biergarten bzw. eigener Sonnenterrasse – ebenfalls empfehlenswert.
Auf dem Rückweg führt die Strecke über Hünxe zurück nach Spellen. Zunächst geht es weiter in Richtung des Hünxer Bachtals, vorbei an alten stillgelegten Munitionsdepots. Die Straße besteht dort aus massiven Beton-Platten und man kann sich beim Anblick der 5 bunker-ähnlichen Gebäude gut vorstellen, das dort früher schwere Fahrzeuge darüber gefahren sind.
Wir biegen nach links in den sehr schönen Hünxer Wald ein fahren von jetzt an immer in Richtung Hünxe bis wir an die Kreuzung mit der Dinslakener Straße kommen. An dieser Stelle kann man entweder einen Abstecher in die Testberge nehmen oder nach rechts in Richtung Hünxe abbiegen. Letztere Route ist landschaftlich natürlich nicht mit den Tester Bergen zu vergleichen, dafür fährt man super lang bergab mit Geschwindigkeiten um die 40 km/h ohne zu trampeln. Würde man es darauf anlegen, wären an dieser Stelle auch noch größere Geschwindigkeiten möglich.
Für den Rückweg nach Spellen habe ich die Strecke entlang des „Wesel-Dattel-Kanals“ gewählt. Auf dem Schotterweg kann man super Fahrradfahren, gleichzeitig bietet die Strecke viel Abwechslung, weil immer mal wieder ein Schiff vorbeifährt oder man die zahlreichen Angler fragen kann, ob bereits Fische angebissen haben. An der Schleuse in Emmelsum muss man das Rad leider ein paar Treppenstufen hoch- und runtertragen. Wenn man das nicht möchte, kann man auch an einer der Brücken des Wesel-Dattel-Kanals die Kanalseite wechseln. Da der Weg auf der linken Seite des Kanals jedoch nach kurzer zeit endet, sollte man hinter dem Kanuclub wieder nach links zur Böskenstraße und dann weiter nach rechts in Richtung Spellen abbiegen.
In Spellen endet der Rundkurs wieder am Marktplatz. Auch hier wäre wieder die Möglichkeit einer kurzen Stärkung im Restaurant „Namaste„. Auf dieser Strecke gibt es so viele Möglichkeiten satt zu werden, dass man gut aufpassen muss, ob man am Ende nicht mehr Kalorien zu sich genommen hat als durch das Radfahren abtrainiert wurden. Es würde mich freuen, wenn auch noch Andere die Tour nachfahren würden und ein entsprechendes Feedback hinterlassen würden. Die Strecke hat eine Gesamtlänge von 63km bei 180HM.
Hi René, starker Bericht!! Kenne einen Teil deiner Strecke Hünxer Wald, Bunker, Flugplatz schwarze Heide, Heidesee, Grafenmühle… Wer noch einige Höhenmeter rauf klettern möchte der sollte die Halde Haniel noch einplanen ( direkt hinter Grafenmühle ) !!!
Ich bin noch nicht diese Tour nachgefahren, aber schon einmal von Voerde-Zentrum zur Grafenmühle und zurück. Mal schauen, ob ich an einem der kommenden Wochenenden Zeit finde, die genaue Strecke nachzufahren. Ein gpx-taugliches Handyprogramm habe ich jedenfalls.