Seitdem wir die Uhr wieder auf Winterzeit gestellt haben, ich es als berufstätiger Mountainbikefahrer nahezu nur noch am Wochenende möglich, ohne Beleuchtung zu fahren. Ich bin daher auf der Suche nach einer geeigneten LED Beleuchtung. Da ich eher selten nächtliche Touren durch die Wälder mache, benötige ich nicht unbedingt eine Frontlampe mit gleissender Helligkeit, die dazu in der Lage ist, jeden noch so dunklen Pfad taghell zu erleuchten. Dennoch sollte die Lampe ausreichend Reserve haben um abseits der Straße ohne entgegenkommenden Verkehr etwas mehr Lichtleistung zu liefern.
Vor ca. 3 Jahren kaufte ich mir die LED-Lampen-Kombination Pava und Hiro aus dem Hause Sigma. Wenn man mal davon absieht, dass es die kleinen Batterien Größe N für die Hiro hier niergendwo zu kaufen gibt und der Batteriewechsel eigentlich nicht möglich ist, ohne das Gehäuse zu beschädigen, ist das Set sehr schön. Die Gehäuse haben durch die Gummierung eine schöne Habtik und sind nicht so groß wie die meisten Lampen in diesem Preissegment. Leider oxodieren die Aluminiumteile an der Lampe nach einer Weile, was dann ziemlich unschön aussieht, aber die Funktionalität nicht beeinflusst.
Dafür ist die Lenkerbefestigung der Pava super. Sie ist direkt an der Lampe angebracht und kann durch einfaches Zudrücken an den Lenkerdurchmesser angepasst werden. Eine schöne Lösung…
Die Lichtleistung beider Lampen ist eher dazu geeignet, das man gesehen wird. Insbesondere die Frontlampe ist mit ihren 25 Lux kaum dazu in der Lage, den Bereich vor dem Rad ausreichend zu beleuchten. Das ist auch der Grund warum ich schon länger darüber nachdenke, neue Lampen anzuschaffen.
Kaufentscheident war damals auch die StVZO Zulassung, allerdings gibt es hierzu auch sehr unterschiedliche Ansichten. Zum einen besteht die Zulassung angeblich ohnehin nur für (Renn-)räder mit einem Gesamtgewicht unter 11kg, darüber hinaus kann man die Auflagen der StVZO eigentlich nur erfüllen, wenn man sich ein Dynamo ans Mountainbike montiert. Dementsprechend werde ich beim Kauf einer neuen Lampe darauf achten, die Lichtleistung auf ein Gegenverkehr-verträgliches Maß reduzieren zu können und hoffe auf verständnisvolle Polizeibeamte, sollte ich unterwegs mal kontrolliert werden.
Zusammenfassend bin ich also auf der Suche nach einer geeigneten Frontlampe. Die Pava als Rücklicht finde ich ausreichend, sie ist relativ hell und sorgt dafür, dass man gesehen wird. Mehr muss ein Rücklicht meiner Meinung nach nicht erfüllen. Wenn die Pava jetzt noch etwas stabiler wäre und ich mich nicht dauernd um neue Batterien bemühen müsste wäre alles perfekt. Natürlich muss eine Neuanschaffung preislich verträglich sein, ich dachte so an max. 100 EUR.
In vielen Foren wird als geeigneter Frontscheinwerfer der IXON IQ von Busch + Müller angepriesen. Er kann mit 40 Lux und einer Leuchtdauer von 5 Stunden mit handelsüblichen Mignon Akkus punkten und ist von der Befestigungsart und der Optik relativ vergleichbar mit der Sigma Pava. Dafür ist er ca. doppelt so hell, aber auch ca. doppelt so teuer. Preislich liegt sie noch im Rahmen und erfüllt auf den ersten Blick alle Anforderungen. Die Lichtleistung lässt sich im sogenannten Eco-City Mode auf 10 Lux reduzieren. Damit dürfte sie nicht ansatzweise dazu in der Lage sein, jemanden im Straßenverkehr zu blenden. Vielleicht hilft ja die eingebaute Nahausleuchtung dabei, ein besseren Lichtbild zu zaubern als es die Sigma-Lampe schafft.
Wie auf dem Foto zu sehen, kann man der Lampe einen Blendschutz aufkleben. Vielleicht ist sie dadurch ja auch bei voller Lichtleistung im Straßenverkehr verwendtbar. Hier würde mich mal ein Erfahrungsbericht interessieren.
Besonders schön finde ich aktuell auch die neuen Lampen von Lezyne. Hier habe ich vor allem die Modelle Mini Drive XL bzw. Power Drive XL ins Auge gefasst. Die CNC gefrästen, wasserdichten, Aluminium-Gehäuse gefallen mir sehr gut, von der Halterung bin ich allerdings nicht so überzeugt.
Die Helligkeit ist mit 200 bzw. 400 Lumen, umschaltbar in mehreren Stufen bis zur kleinsten Lichtleistung von 50 bzw. 125 Lumen angegeben. Leider konnte ich nichts über den Abstrahlwinkel herausfinden, somit ist es schwierig einen Vergleichswert in Lux umzurechnen. Weiterhin gefällt mir die Option, den Akku via USB aufladen zu können. Dadurch kann man die Lampe auch an handelsübliche Zusatzakkus anschließen – ein Vorteil bei längeren Touren, wenn man keine Ersatzbatterien mitnehmen möchte.
Es gibt natürlich noch einige weitere Lampen, die in Frage kommen würden. Ich habe auch Zahlreiche Berichte gefunden, in denen die Philips LED Bikelights favorisiert werden. 80 Lux sind natürlich auch ein Wort, dafür sehen die Lampen bei weitem nicht nach dem Preis aus, sondern eher nach einem günstigen Modell aus dem Discounter.
Wenn man im Dunkeln fährt, sieht man die Lampe ja nicht 🙂
Ich bin noch total unentschlossen und vermutlich ist der Winter eher vorbei, als ich mich für eine der Lampen entschieden habe. Ich bin daher für Erfahrungsberichte und Ratschläge dankbar…